Aktionsrat Bildung: Jungen sind Verlierer im Bildungssystem - Unausgewogene Bildungsbeteiligung zwischen den Geschlechtern
Geschrieben am 12-03-2009 |   
 
    München (ots) - Der Aktionsrat Bildung hat heute sein drittes  Jahresgutachten vorgestellt. Demnach verschlechtert das deutsche  Bildungssystem Geschlechterdifferenzen zu Lasten der Jungen. Prof.  Dr. Dieter Lenzen, Vorsitzender des Aktionsrats Bildung: "Die  Bildungsbenachteiligung des 'katholischen Arbeitermädchens vom Lande' wurde durch neue Bildungsverlierer abgelöst: die Jungen. Die  teilweise eklatanten Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen in der  Bildungsbeteiligung und in den Leistungen sind keineswegs angeboren.  Vielmehr entwickeln sie sich im Laufe der Kindheit durch soziale  Prägungen und werden vom Bildungssystem zu Lasten der Jungen  verstärkt. Beim Übergang auf das Gymnasium müssen Jungen eine  deutlich höhere Leistung erbringen. Der Weg in die Berufsausbildung  ist für Jungen erschwert: Durch fehlende Schulabschlüsse starten sie  nur verzögert oder gar nicht in die Ausbildung. Von allen  Schulabgängern ohne Abschluss sind 62 Prozent Jungen."
     Der Aktionsrat Bildung fordert daher, dass das pädagogische  Personal in seiner Gender-Kompetenz obligatorisch geschult wird.  Insbesondere das frühpädagogische Personal muss besser entlohnt  werden. Der Unterricht sollte geschlechtsspezifische Interessen  berücksichtigen und Stereotypenbildung entgegenwirken. Bei der  Berufswahl sollten Eltern ihre Kinder entsprechend begleiten. 
     Randolf Rodenstock, Präsident der vbw - Vereinigung der  Bayerischen Wirtschaft e. V. und Initiator des Aktionsrats Bildung,  betont: "Wir müssen die unausgewogene Bildungsbeteiligung zwischen  Jungen und Mädchen auffangen. Es darf keine Bildungsverlierer geben.  Denn uns läuft die Zeit davon. Langfristig steuern wir auf einen  Arbeitskräftemangel zu, der durch die aktuelle wirtschaftliche Lage  nur verzögert wird. Nur knapp 25 Prozent erlangen die Hochschulreife, davon 43 Prozent Jungen. Ein knappes Viertel der Jugendlichen und  davon 62 Prozent Jungen kann aufgrund mangelnder Abschlüsse keine  Ausbildung beginnen. Wir können es uns nicht leisten, jährlich rund  44.000 junge Männer auf dem Bildungsweg zu verlieren."
     Der von der vbw initiierte Aktionsrat Bildung konstituierte sich  im Jahr 2005. Mitglieder sind Prof. Dr. Dieter Lenzen (Vorsitz),  Prof. Dr. Hans-Peter Blossfeld, Prof. Dr. Wilfried Bos, Prof. Dr.  Hans-Dieter Daniel, Prof. Dr. Bettina Hannover, Prof. Dr. Manfred  Prenzel und Prof. Dr. Ludger Wößmann. Das vollständige Gutachten ist  unter www.aktionsrat-bildung.de abrufbar.
  Originaltext:         VBM - Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74833 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74833.rss2
  Kontakt: Konstanze Lueg, Tel. 089-551 78-375,  E-Mail: konstanze.lueg@ibw-bayern.de, www.vbw-bayern.de ,  www.bayme.de , www.vbm.de , www.ibw-bayern.de
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  191385
  
weitere Artikel: 
- Erstes Länderranking "Geschlechterdifferenzen im Bildungssystem": Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen als Verlierer - Berlin und Hamburg als Gewinner - Bayern im Mittelfeld    München (ots) - Der Aktionsrat Bildung hat erstmals einen  umfassenden Überblick zu Bildungsbeteiligung und  Leistungsunterschieden von Mädchen und Jungen sowie der  Geschlechteraufteilung in pädagogischen Berufen in den einzelnen  Bundesländern geliefert. Die Gewinner sind Berlin und Hamburg, die  Verlierer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und  Thüringen. Bayern liegt im Mittelfeld.     Prof. Dr. Dieter Lenzen, Vorsitzender des Aktionsrats Bildung:  "Kein Land kann in allen Untersuchungsfeldern geringe  Geschlechterdifferenzen mehr...
 
  
- VDZ unterstreicht Forderung nach Abschaffung der Mehrwertsteuer für Printmedien    Berlin (ots) - Printmedien brauchen im intermedialen Wettbewerb  faire Rahmenbedingungen     Der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger unterstützt die  Forderung von Burda-Vorstand Helmut Markwort nach einer Abschaffung  der Mehrwertsteuer auf Printmedien. "Der Verband macht sich bereits  seit Jahren für diese Forderung stark", so VDZ-Geschäftsführer  Wolfgang Fürstner. "Im Gegensatz zum produzierenden Gewerbe oder der  Finanzbranche lehnen wir eine staatliche Subventionierung der Presse  ab. Aber es kann nicht sein, dass bei der ordnungspolitischen mehr...
 
  
- Kinderbonus wird ab April ausgezahlt    Nürnberg (ots) - Mit dem Gesetz zur Sicherung von Beschäftigung  und Stabilität in Deutschland (Konjunkturpaket II) wurde der so  genannte Kinderbonus beschlossen.     Die Familienkasse wird beginnend mit der laufenden  Kindergeldzahlung im April zu den bekannten Auszahlungsterminen den  Einmalbetrag in Höhe von 100 Euro pro Kind an die  Kindergeldberechtigten auszahlen. Eine gesonderte Antragstellung ist  nicht erforderlich.     Im Jahr 2008 zahlten die Familienkassen fast 30 Milliarden Euro  Kindergeld und Kinderzuschlag an Eltern und Alleinerziehende mehr...
 
  
- Jugendforscher fordert Zurückhaltung der Medien bei Berichterstattung über Amokläufe    Bonn (ots) - Bonn / Berlin, 12. März 2009 - Prof. Klaus  Hurrelmann, Psychologe und Jugendforscher an der Hertie School of  Governance in Berlin, fordert größere Zurückhaltung der Medien bei  der Berichterstattung über Gewalttaten wie dem gestrigen Amoklauf in  Winnenden. In der PHOENIX RUNDE warnte er vor den traumatischen  Folgen, die eine Belagerung durch Medienvertreter bei Opfern und  Tätern haben könne. "Das ist sehr gefährlich", sagte Hurrelmann. Die  Rolle der Medien bei solchen Taten müsse neu durchdacht werden. "Ich  wäre dafür, zwischendurch mehr...
 
  
- Gewerkschaft der Polizei: "Schulen nicht zu Sicherheitsburgen ausbauen"    Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 12. März 2009 - Konrad Freiberg,  Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, spricht sich nach  dem Amoklauf von Winnenden gegen schärfere Sicherheitsmaßnahmen an  Schulen aus. "Wir sind der Auffassung, dass man die Schulen nicht zu  Sicherheitsburgen aufbauen sollte, mit Metalldetektoren oder privaten Sicherheitsfirmen, das wäre der verkehrte Weg", sagte Freiberg im  PHOENIX-Interview. Eine Kontrolle der Zugangsberechtigung, etwa durch Chipkarten und Schülerausweise, könne lediglich die Sicherheit vor  alltäglicher mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |