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Lausitzer Rundschau: Versöhnung braucht Zeit Entsetzen über neuen Terror in Nordirland

Geschrieben am 10-03-2009

Cottbus (ots) - Wer geglaubt hatte, im britisch beherrschten
Norden Irlands kehre jetzt endgültig Ruhe ein, sieht sich nicht erst
seit den jüngsten Anschlägen von Splittergruppen der einstigen
Unabhängigkeitsbewegung IRA getäuscht. Zuvor hatte eine vor allem in
den englischen Medien erbittert geführte Ausein8andersetzung um
Entschädigungszahlungen für die Familien aller Opfer des einst
mörderisch geführten Bürgerkriegs für helle Aufregung gesorgt und
alte Wunden aufgerissen. Der Plan der Londoner Regierung und damit
der Versuch einer weiteren Geste der Versöhnung scheiterte. Noch also
steht der letzte Test auf die Friedensbereitschaft beider einst
verfeindeten, vordergründig durch Konfessionsgrenzen bestimmten
Bevölkerungsgruppen aus. Denn erst wenn der Rückhalt der
Untergrundgruppen so weit geschwunden ist, dass die Menschen den
Sicherheitsbehörden bei der Verhinderung weiterer Verbrechen helfen,
werden allmählich auch die letzten Militanten in die Knie gezwungen.
Dafür aber braucht es vor allem Zeit. Dafür sind auch die Wunden noch
zu frisch, die im Laufe der jahrzehntelangen Auseinandersetzung
geschlagen wurden. Versöhnung braucht immer viel Zeit, zumal sie auch
mit der nur allmählich wachsenden Bereitschaft zum Verzeihen
verbunden sein muss.
Nordirland ist trotz der neuen Gewalt insgesamt aber eine gute
Geschichte von den Chancen, das zunächst scheinbar Unmögliche zu
erreichen. Als 1998 der US-Senator George Mitchell beide Seiten zur
Unterschrift unter das Karfreitagsabkommen bewegen konnte, spiegelte
dieser diplomatische Erfolg auch den Wunsch der überwältigenden
Mehrheit der Einwohner wider, endlich einen Alltag ohne Gewalt
erleben zu wollen. Die anschließenden Referenden bestätigten dies in
aller Klarheit. Auf diesen unbedingten Willen zu einer friedlichen
Zukunft kann sich heute das Land mehr denn je und trotz der
Verbrechen einer kleinen Minderheit verlassen. Nordirland bleibt
deswegen auch ein Modellfall für Friedensbemühungen und einen Ausweg
aus einer blutigen Vergangenheit. Jener George Mitchell, der damals
einen wichtigen Beitrag leistete, ist jetzt übrigens im Auftrag von
Barack Obama im Nahen Osten unterwegs. Die Schüsse auf der irischen
Insel werden ihn noch einmal nachdrücklich daran erinnern, wie schwer
solch ein Prozess ist. Aber die Aufrufe zur Vernunft, die jetzt aus
dem insgesamt befriedeten Land aus den einst tödlich verfeindeten
Lagern kommen, sind ein Hoffnungszeichen, das ihn begleiten wird.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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