Westdeutsche Zeitung: Die Kanzlerin verkörpert nicht den Markenkern ihrer Partei - Die Ungeduld der Union mit Merkel = Von Friedrich Roeingh
Geschrieben am 08-03-2009 |   
 
    Düsseldorf (ots) - Die parteiinterne Kritik an Bundeskanzlerin  Angela Merkel nimmt allmählich bedrohliche Züge an. An zwei Namen  wird dies besonders deutlich. Wenn mit dem ehemaligen  Ministerpräsidenten Bernhard Vogel eine gestandene Autorität ohne  eigene Ambitionen Merkel öffentlich zur Rückbesinnung auf  konservative Werte mahnt, kann die CDU-Vorsitzende den immer größer  werdenden Chor ihrer parteiinternen Kritiker nicht länger ignorieren. Und wenn sich in Annette Schavan die einzige Verteidigerin der  Kanzlerin findet, dann zeigt dies, wie tief das Misstrauen in der  Union gegen ihre Kanzlerin und Parteichefin inzwischen sitzt.
     Dabei geht es gar nicht um die Frage, wann Merkel von der Rolle  der moderierenden Kanzlerin - für die Sie bei den Bürgern viel  Zustimmung erfährt - zur Wahlkämpferin umschwenkt. Auch wenn jetzt  die Umfragewerte für die Union sinken, hat Merkel gute Gründe,  inmitten einer Weltwirtschaftskrise zuerst die Regierungschefin und  erst dann die Parteichefin zu verkörpern.
     Es ist es auch gar nicht der Streit um die Frage, ob zur  Vermeidung des Zusammenbruchs unseres Finanz- und Wirtschaftssystems  wirtschaftspolitische Tabus wie die Verstaatlichung von Banken  gebrochen werden dürfen. Ein halbes Jahr vor der Wahl wird  offensichtlich, dass diese Parteivorsitzende einfach nicht die Seele  der Union erreicht. Mit ihren Mitstreiterinnen Schavan und von der  Leyen hat Merkel zwar das Gesellschaftsmodell der Partei modernisiert und so das Spektrum für Unionswähler erweitert. Ein Gefühl für den  konservativen Markenkern von CDU und CSU hat die ostdeutsche  Protestantin aber nicht entwickelt.
     Merkel hat den wirtschaftsliberalen Flügel der Partei nach dem  Abgang von Friedrich Merz verkümmern lassen. Sie hat viele Katholiken mit ihrer wohlfeilen Papstkritik vor den Kopf gestoßen. Und sie hat  die Vertriebenenchefin und CDU-Politikerin Erika Steinbach im Regen  stehen lassen, statt sich schützend vor sie zu stellen. Nun erkennt  die Union, dass Angela Merkel zwar die richtige Kanzlerin ist, die  mit ihrem Pragmatismus eine Große Koalition am Laufen halten und  durch die Wirtschaftskrise steuern kann. Dass sie die falsche  Parteivorsitzende ist, erkennt sie allerdings zur Unzeit.
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