Der Tagesspiegel: Linksextreme Szene stagniert  Kaum Zuwachs im vergangenen Jahr / jetzt 31 200 Linksextremisten / Militante Proteste gegen Nato-Gipfel zu erwarten
Geschrieben am 06-03-2009 |   
 
    Berlin (ots) - Berlin - Der Kapitalismus steckt in der Krise, doch seine härtesten Kritiker profitieren davon nur wenig. Die  linksextremistische Szene  ist nach Informationen des Tagesspiegels  im Jahr 2008 kaum gewachsen. Dem Spektrum seien jetzt, nach Abzug von Mehrfachmitgliedschaften, 31 200 Personen zuzurechnen, heißt es in  Sicherheitskreisen. Das sind 400 mehr als 2007 (30 800). 2006 waren  es 30 700.    Die Szene verharre in traditionellen Themen wie Antifaschismus und Kampf gegen die Nato, auf die globale Wirtschaftskrise habe sie  bislang keine Antwort gefunden, sagen Experten. Eine Mobilisierung zu größeren sozialen Protesten wie einst bei den Kampagnen gegen Hartz  IV sei nicht zu erkennen. Das könnte sich allerdings ändern, sollte  die Arbeitslosigkeit stark zunehmen, warnen Fachleute aus den  Sicherheitsbehörden.    Die Zunahme des linksextremen Spektrums geht auf das Konto der  "Marxisten-Leninisten und anderen revolutionären Marxisten", wie der  Verfassungsschutz Vereinigungen nennt, die als nicht gewaltbereit  gelten. Das sind 25 200 Extremisten (2007: 24 800). Den Anstieg  besorgte  vor allem die "Rote Hilfe". Der Verein, der Linke  unterstützt, die mit Polizei und Justiz aneinandergeraten sind, wuchs auf 5000 Mitglieder (2007: 4300). Der schon mehr als 30 Jahre alten  Roten Hilfe kam die Empörung vieler Linker über den Fall Drohsel  zugute. Die Vorsitzende der Jusos, Franziska Drohsel, verließ Ende  2007 nicht ganz freiwillig  den Verein. Politiker der Union hatten  Drohsels Mitgliedschaft in der Roten Hilfe scharf kritisiert und ihr  Nähe zum Terrorismus vorgeworfen. Der Verein engagiert sich  hartnäckig für die Freilassung inhaftierter früherer Mitglieder der  Roten Armee Fraktion.    Andere nicht gewaltbereite Organisationen schrumpften oder  veränderten sich kaum. Die DKP zählt weiter 4200 Mitglieder,  die  MLPD 2300 und das trotzkistische Gruppengeflecht  1800. Auch das  extremistische Spektrum in der Linkspartei blieb stabil, wird aber  von Experten nur mit "mehreren tausend" beziffert.     Den gewaltbereiten Teil der linksextremen Szene taxieren   Fachleute unverändert auf 6300 Personen, darunter 5800 Autonome.  Hinzu komme "ein Potenzial  tausender Sympathisanten". Auch wenn das  Milieu nicht wachse, dürfte  2008 die Zahl linker Straftaten  gestiegen sein, sagen Experten.  Außerdem seien  beim Nato-Gipfel,  der Anfang April in Straßburg, Baden-Baden und Kehl stattfindet,  Krawalle deutscher und ausländischer Linksextremisten zu erwarten -  womöglich in der Dimension der Ausschreitungen vom Juni 2007 am Rande des G-8-Gipfels in Heiligendamm. Die Szene habe aber Probleme,  US-Präsident Obama ähnlich zum Feindbild zu stilisieren  wie    Vorgänger Bush.   Dennoch werde mit der Parole "Smash, we can"  unverdrossen zu Protesten gegen das Treffen der Staats- und  Regierungschefs zum 60. Jahrestag der Gründung der Nato  mobilisiert.
     Die Informationen stehen Ihnen bei Nennung der Quelle Tagesspiegel zur Verfügung.
     Mit freundlichem Gruß,
     Frank Jansen (Tel.: 030 - 26009 - 0)
  Originaltext:         Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
  Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-260 09-308 Fax: 030-260 09-622 cvd@tagesspiegel.de
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