ROG zum Internationalen Frauentag: Mehr Schutz für Journalistinnen und Bloggerinnen
Geschrieben am 06-03-2009 |   
 
    Berlin (ots) - Zum Internationalen Frauentag am 8. März würdigt  Reporter ohne Grenzen (ROG) den großen Mut vieler Journalistinnen und Internetdissidentinnen: Viele von ihnen riskieren ihr Leben oder  setzen sich Repressionen aus, um unabhängig zu berichten. ROG fordert einen besseren Schutz dieser Frauen.
     "In vielen Ländern setzen Journalistinnen immer noch ihr Leben  aufs Spiel, wenn sie investigativ recherchieren, Kritik an Behörden,  Beamten und Politikern üben oder über Tabuthemen wie die Stellung der Frau im Islam berichten. Oft besteht für diese Frauen kein  ausreichender Schutz durch Behörden und Polizei - selbst wenn sie,  wie beispielsweise die pakistanische Journalistin MEERA JAMAL,  mehrere Todesdrohungen erhalten haben", sagt Elke Schäfter,  ROG-Geschäftsführerin. Jamal entschied sich zur Flucht und fand  Schutz in Deutschland.
     Für andere Frauen gibt es keine Zufluchtsmöglichkeiten: Einige von ihnen geben letztendlich ihren Beruf auf oder versuchen über  Selbstzensur, Drohungen zu entgehen. Ein Beispiel ist Afghanistan:  Gerade in der westlichen Provinz Herat gab es im vergangenen Jahr  vermehrt Angriffe gegen TV-Journalistinnen, um sie so zu zwingen,  ihre Arbeit niederzulegen. Oft stecken die Taliban hinter den  Drohungen, aber auch Warlords und lokale Politiker schüren ein  frauenfeindliches Klima.
     Vielerorts führen die Behörden nach den Angriffen keine  ausreichenden Ermittlungen durch, und die Täter entkommen straffrei:  Russland, Nepal und Mexiko sind nur einige Länder, in denen ein Klima der Straflosigkeit herrscht.
     Auch in Pakistan etwa, wo Frauen in den Medien ohnehin stark  unterrepräsentiert sind, hüten sich viele Journalistinnen, Fragen zur Stellung der Frau aufzugreifen. Zu groß ist die Angst vor  gesellschaftlicher Ächtung und vor Übergriffen durch religiöse  Fundamentalisten. "Nur wenige Frauen schreiben über Frauenrechte und  noch weniger wagen, sich zur Unterdrückung der Frauen im Namen des  Islams zu äußern. Die meisten bevorzugen, gesellschaftliche  Stereotypen aufrechtzuerhalten, um dem Druck durch Familie und  Gesellschaft zu entgehen", sagt die Journalistin Meera Jamal.
     In einer Reihe von Staaten werden Journalistinnen und Bloggerinnen schikaniert, gedemütigt und bedroht, weil sie gegen frauenfeindliche  Praktiken und Gesetze protestieren oder einfach nur über  Alltagsprobleme von Frauen schreiben. Das erlebte vor kurzem die  sierra-leonische Journalistin MANJA BALAMA-SAMBA: Im vergangenen  Monat wurde sie von Sympathisanten einer Pro-Beschneidungsgruppe  bedroht und gedemütigt, weil sie über weibliche Genitalverstümmelung  berichtet hatte.
     Im Iran müssen Cyberfeministinnen Gängelungen und Repression durch die Behörden aushalten: Regelmäßig werden Bloggerinnen festgenommen - mehrmals traf es die Internetdissidentin SHAHNAZ GHOLAMI. Gholami  gehört zu der Gruppe von iranischen Journalistinnen, die im Jahr 2005 eine Petition zur Abschaffung frauenfeindlicher Gesetze gestartet  hat. Die Kampagne ist mittlerweile zu einer Massenbewegung geworden,  die vor kurzem mit dem renommierten "Prix Simone de Beauvoir pour la  liberté des femmes 2009" ausgezeichnet wurde.
     Hintergrundinformationen zu drei mutigen Frauen und Bloggerinnen - MEERA JAMAL / Pakistan, SHAHNAZ GHOLAMI / Iran und MANJA BALAMA-SAMBA / Sierra Leone - und Bildmaterial finden Sie auf unserer Homepage  unter dem Link http://www.reporter-ohne-grenzen.de/index.php?id=352
     Meera Jamal steht für Interviews bereit (Kontakt siehe unten).
  Originaltext:         Reporter ohne Grenzen e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51548 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51548.rss2
  Pressekontakt: Reporter ohne Grenzen  Anja Viohl  presse@reporter-ohne-grenzen.de  www.reporter-ohne-grenzen.de Fon +49/30/615 85 85 Fax +49/30/614 56 49
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