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Westfalenpost: Es war mal bedeutend

Geschrieben am 09-02-2009

Hagen (ots) - Das Amt des Wirtschaftsministers leidet
Von Bodo Zapp
Bundeswirtschaftsminister - das war mal ein Amt mit höchstem Ansehen.
Ludwig Erhardt, Otto Graf Lambsdorff - lang ist's her, dass Politiker
in dieser Führungsfunktion Maßstäbe setzten und entscheidende Weichen
für die wirtschaftliche Entwicklung stellten. Mit Urteilen wie
"früher war alles besser" sollte man zurückhaltend sein, doch ist
eine schleichende Entwertung der Gestaltungskraft dieses Amtes nicht
zu übersehen.
Michael Glos war der falsche Mann im persönlichen Zufallsamt, zudem
noch zur falschen Zeit. Ob sein Nachfolger ein anderes Kaliber ist,
ob ihn die Wirtschaft jenseits von Lippenbekenntnissen voll
akzeptiert und ob er sich in der Kürze der verbleibenden
Regierungszeit für eine Fortsetzung nach der Wahl empfehlen kann, ist
ungewiss. Sicher ist: Bei einer neuen Koalition von CDU/CSU und FDP
würden die Freidemokraten wahrscheinlich diesen Posten für sich
reklamieren.
Eine Chance hat Karl-Theodor zu Guttenberg verdient. Viel schlechter
als beim bisherigen Schattendasein dieses Amtes kann es auch nicht
mehr laufen. Dass er jüngstes Kabinettsmitglied wird, spricht weder
für noch gegen den CSU-Mann, der in Wirtschaftsfragen noch keine
Kompetenzmarken gesetzt hat. Dass es mitten in der Krise zum Wechsel
kommt, ist im Prinzip aber ein Unding. Die Besetzung nach
landsmannschaftlichem Gesichtspunkt wirft ein fahles Licht auf die
Grundlinie verantwortungsvoller Wirtschaftspolitik.
Seehofer bestimmt, die Kanzlerin muss mit der Vorwahl-Bürde leben.
Leichter wird es für sie nicht. Eigentlich sind in der Krise
Schwergewichte gefragt.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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