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Neues Deutschland: zur Debatte um Papst und Vatikan

Geschrieben am 06-02-2009

Berlin (ots) - Offenbar ist die Suche nach Sündenböcken doch nicht
die einfachste von allen Jagdarten, wie Eisenhower meinte. Immerhin
brauchte der Vatikan fast zwei Wochen, um der Öffentlichkeit den Mann
zu servieren, der den Skandal um die Heimholung eines
Holocaust-Leugners in den Schoß der heiligen Mutter Kirche maßgeblich
verschuldet haben soll: Kardinal Darío Castrillón Hoyos, Vorsitzender
der Kommission zur Reintegration der abtrünnigen Priesterbruderschaft
St. Pius X. Wenn jemand von den Äußerungen des britischen Bischofs
Richard Williamson »hätte wissen müssen«, dann sei das der
kolumbianische Kurienkardinal gewesen, verkündete Vatikansprecher
Federico Lombardi. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Robert Zollitsch, warf Castrillón Hoyos gar vor, er habe
»den Papst leichtfertig ins Messer laufen lassen«. Benedikt XVI. als
Opfer der Inkompetenz eines Subalternen? Ungeachtet aller
Kommunikationsdefizite im konkreten Fall sollte nicht vergessen
werden, dass es Joseph Ratzinger ist, der die möglichst schnelle
Wiedereingliederung der reaktionären Renegaten zu seiner
Herzensangelegenheit erklärte. Dafür gab er sogar der lateinischen
Messe sein Plazet. Und als langjährigem Chefinquisitor dürfte ihm die
Geistesverfassung der Traditionalistentruppe kein Buch mit sieben
Siegeln sein.
Wenigstens muss der Sündenbock Castrillón Hoyos nicht in die Wüste
gejagt werden. Der 79-Jährige wird ohnehin demnächst pensioniert.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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