| | | Geschrieben am 03-02-2009 Westdeutsche Zeitung: Afghanistan-Trauma = von Wolfgang Radau
 | 
 
 Düsseldorf (ots) - Gut 3500 Bundeswehrsoldaten sind ständig in
 Afghanistan im Einsatz, 60 000 waren schon am Hindukusch stationiert.
 Anschläge sind an der Tagesordnung, 30 Deutsche sind bis heute
 getötet, rund 100 verletzt worden. Ein Fernsehfilm zur besten
 Sendezeit hat bewirkt, dass diese Zahlen aus einer anderen Welt auf
 einmal auch uns betroffen machen. Was gern als "Mission" verharmlost
 wird, ist Krieg. Ein Krieg, der seelische Wunden schlägt, junge
 Menschen für den Rest ihres Lebens traumatisiert, Familien zerstört.
 Im Namen der Bundesrepublik Deutschland.
 Verteidigungsminister Jung hat die Botschaft des ARD-Spielfilms
 "Willkommen zu Hause" offenbar verstanden. Die Bundeswehr werde ein
 Kompetenz- und Forschungszentrum aufbauen, das sich mit den
 Belastungen beschäftigt, die etliche Afghanistan-Soldaten im Gepäck
 mit nach Hause bringen, kündigte der Minister gestern an.
 Die Bundeswehr hat gegenüber ihren Soldaten nie einen Hehl daraus
 gemacht, dass es in einem Einsatz wie in Afghanistan um Leben und Tod
 geht. Sie gibt ihren Männern und Frauen Ärzte, Psychologen,
 Geistliche mit, wenn sie irgendwo in der Welt ihren Dienst versehen.
 Schmerzlich vermisst wurde in der Vergangenheit, dass Regierung und
 Parlament den Krieg und den enormen Druck, der auf den Soldaten
 lastet, nicht beim Namen nennen mochten. Das ist seit gestern anders.
 Mit dem Bild von den deutschen Brunnenbohrern am Hindukusch ist
 Schluss.
 Wenn der Verteidigungsminister von Sorge um den Zustand seiner
 Soldaten spricht, setzt er ein nicht zu unterschätzendes Signal. Kein
 Soldat, der Raketenüberfälle oder das Sterben von Kameraden miterlebt
 hat, muss sich schämen oder gar "Weichei" schimpfen lassen, wenn ihm
 das ans Gemüt geht. Er ist vielmehr ein lebender Beweis, dass in
 unseren Breiten die Welt ziviler, menschlicher geworden ist.
 Diese Erkenntnis gehört endlich auch einmal in die politische
 Debatte, spätestens wenn es erneut um eine Ausweitung des
 Afghanistan-Kontingents geht. Unsere Soldaten haben es verdient,
 nicht als Figuren wahrgenommen zu werden, die für Truppenstärke
 sorgen, sondern als Individuen mit Gesichtern und Gefühlen. Auch und
 gerade, wenn sie sich freiwillig in den Dienst unseres Landes
 stellen.
 
 Originaltext:         Westdeutsche Zeitung
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
 
 Pressekontakt:
 Westdeutsche Zeitung
 Nachrichtenredaktion
 Telefon: 0211/ 8382-2358
 redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 184385
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Neues Deutschland: Afghanistan-Soldaten kehren traumatisiert heim    Berlin (ots) - Gerade noch hat man mit dem Kameraden zollfreie  Bierbüchsen geleert, nun fliegt er heim. Im Bodybag. Zu deutsch:  Leichensack. Oder man ist eingeteilt zur Stadt-Patrouille. An einer  belebten Ecke, vielleicht am Markt, sprengt sich ein Attentäter in  die Luft. Zurück bleiben Blut, der Geruch verbrannten Fleisches,  abgerissene menschliche Glieder. Kinder sterben, die mehr als alle  anderen unschuldig sind am Zustand dieser Welt.     Man kann vieles verdrängen, doch solche Bilder holen jeden, der  sie sehen musste, ein. Plötzlich, mehr...
 
Stuttgarter Nachrichten: zu Merkel    Stuttgart (ots) - So unwürdig das Schauspiel auch ist, dass der  Vatikan der Welt liefert, es ist eine kircheninterne Angelegenheit.  Selbst wenn Frau Merkel in der Sache durchaus Recht hat, politisch  ist sie übers Ziel hinausgeschossen, Rat und Rüge waren unangebracht, ihre Einmischung unangemessen. Besser sie hätte geschwiegen oder -  noch besser - dem Papst einen Brief geschrieben. Schließlich ist er  ein Landsmann.  Originaltext:         Stuttgarter Nachrichten Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39937 Pressemappe via RSS mehr...
 
Neue Westfälische: Datenaffäre bei der Deutschen Bahn    Bielefeld (ots) - Sollte sich bestätigen, dass Mehdorn zudem noch  über das Ausmaß des Skandals gelogen hat, müsste ihn das eigentlich  den Job kosten. Oder wie der Manager sagt: Er könnte freigesetzt  werden.  Originaltext:         Neue Westfälische Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2  Pressekontakt: Neue Westfälische Jörg Rinne Telefon: 0521 555 276 joerg.rinne@neue-westfaelische.de mehr...
 
Mitteldeutsche Zeitung: zum Papst    Halle (ots) - Deutsche Bischöfe, darunter der Magdeburger Gerhard  Feige, und selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordern  Benedikt XVI. zur Klärung auf. Das ist mehr als nur bemerkenswert,  aber nützen wird es womöglich nichts. Der Papst ist ein gescheiter  Mann, er hat sich gewiss nicht vergaloppiert mit seiner  demonstrativen Begnadigung von Williamson und den Ultrakonservativen. Freilich sollte man dem früheren Kardinal Joseph Ratzinger deshalb  nicht Sympathie für Antisemiten unterstellen. Das Problem liegt auf  einem anderen Feld: mehr...
 
WAZ: Zentralrat der Juden begrüßt Merkels Initiative und fordert ein Gespräch mit dem Papst    Essen (ots) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland begrüßte  ausdrücklich, dass Merkel sich in die Debatte um die Aufhebung der  Exkommunikation des Holocaust-Leugners Richard Williamson eingemischt hat. "Hochachtung und Anerkennung für die Bundeskanzlerin, dass sie  sich in dieser diffizilen Angelegenheit zu Wort meldet", sagte der  Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer der Westdeutschen  Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe) in Essen. "Das zeigt,  welche Umsicht und welches Verantwortungsgefühl sie hat." Eine  Klärung fordert mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |