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Allg. Zeitung Mainz: Bis zu bitteren Ende (Kommentar zur Bankenkrise)

Geschrieben am 30-01-2009

Mainz (ots) - Eine zentrale Sammelstelle für "giftige" Wertpapiere
wird es in Deutschland wohl nicht geben. Auch wenn eine endgültige
Entscheidung über eine "Bad Bank" noch aussteht, scheint die Politik
zu individuelleren Lösungen zu tendieren und nicht dem Beispiel USA
folgen zu wollen, wo die schier unvorstellbare Summe von zwei
Billionen Dollar - rund 1,54 Billionen Euro - als möglicher
Finanzbedarf solch einer "schlechten Bank" im Raum steht. Zwar wird
der Müllberg, den die Banken in Deutschland in den letzten Jahren
durch risikoreiche Geschäfte aufgetürmt haben, durch das Aufsplitten
in mehrere kleine "Bad Banks" oder vergleichbare Einrichtungen nicht
niedriger, aber die Idee bietet mehrere Vorteile, auch
psychologische. Grundsätzlich gilt: Wer so viel Müll macht, darf
nicht die Chance bekommen, ihn weit weg zu entsorgen und sich
vielleicht sogar hinter noch größeren Sündern verstecken zu können.
Er muss Verantwortung übernehmen und den Weg der Entsorgung
mitverfolgen, und zwar bis zum bitteren Ende. Denn die Zinsen und
Zinseszinsen, die durch die Staatskredite dem Steuerzahler
aufgebürdet werden, lösen sich nicht eines Tages einfach in Luft auf.
Es ist wahrlich nicht leicht, eine Lösung zu finden, mit der der
Staat die Handlungsfähigkeit der Banken - und somit der gesamten
Wirtschaft - erhalten kann, und gleichzeitig dem Bürger keine
unzumutbar große und unkalkulierbare Last auflädt. In Schweden hat
das Modell der "Bad Bank" Anfang der 90er Jahre funktioniert,
allerdings waren die betroffenen Institute zuvor verstaatlicht
worden. Auch für Deutschland muss gelten: Wer seine Risiken los
werden will, muss einen größeren externen Einfluss akzeptieren.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Karsten Gerber
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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