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Rheinische Post: Kommentar -- Milliardenfusion auf Staatskosten

Geschrieben am 29-01-2009

Düsseldorf (ots) - Es ist schon ein starkes Stück, was sich
derzeit im einstigen Ministerium Ludwig Erhards abspielt.
Ausgerechnet in dem Ressort, das einst die soziale Marktwirtschaft
und die Abstinenz des Staates bei unternehmerischen Entscheidungen
erfunden hatte, soll eine gescheiterte Fusion mit Steuergeldern
repariert werden.
Es war schon zu Beginn ein gewagtes Spiel, auf das sich die früher
gefeierte Unternehmerin Maria-Elisabeth Schaeffler eingelassen hatte.
Mit fremdem Geld wollte die Firmenchefin den dreimal so großen
Conti-Konzern übernehmen. Der Kauf war auf Kante genäht. Das Angebot,
das Schaeffler den Aktionären machen musste, galt vielen Experten als
zu hoch.
Dann kam die Finanzkrise, und der Deal droht zu platzen. Jetzt
beschwört Schaeffler, die beim Wirtschaftsminister ein offenes Ohr
findet, den Verlust von Jobs und die nicht mehr umkehrbare Fusion.
Das wäre wie ein Hauskauf, bei dem der neue Eigentümer nach
Notartermin und Eintragung ins Grundbuch plötzlich seine Zinsen nicht
mehr bezahlen kann und nun Geld vom Staat bekäme.
So hart es ist: Die Fusion kann nicht mit Steuergeldern gerettet
werden. Conti braucht Schaeffler ohnehin nicht. Und für das Vermögen
ihrer Familie ist die Firmenchefin verantwortlich. So funktioniert
nun einmal die Marktwirtschaft.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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