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Rheinische Post: Turbolader Abwrackprämie

Geschrieben am 25-01-2009

Düsseldorf (ots) - Von Martin Bewerunge

Die Hälfte der Wirtschaft ist Psychologie. Wie sehr dieser Satz
von Ludwig Erhard, dem "Vater des Wirtschaftswunders", zutrifft,
lässt sich derzeit am Beispiel der Abwrackprämie wie aus dem Lehrbuch
studieren: In Massen sind die ansonsten zögerlichen Verbraucher am
Wochenende in die Autohäuser geströmt. Zigtausende haben sich einen
brandneuen oder zumindest einen Jahreswagen zugelegt. Kurios: Nur die
allerwenigsten der stolzen Besitzer dürften je in den Genuss der
staatlichen Prämie von 2500 Euro für ein altes Schrottauto kommen.
Vermutlich hat nicht einmal die Bundesregierung geahnt, dass sich die
Abwrackprämie derart zum Turbolader für den stotternden Motor der
Autoindustrie entwickeln könnte. Sie wirkte vor allem als
Initialzündung, den Kauf eines neuen Wagens überhaupt ernsthaft in
Betracht zu ziehen. Und wer das jetzt tut, merkt schnell, dass er
auch ohne staatliche Hilfe allein von den derzeitigen Rabatten und
Sonderangeboten der Händler erheblich profitiert.
So sind die 1,5 Milliarden Euro für die Abwrackprämie durchaus
effizient eingesetzte Staatsgelder. Doch sollten sich die Politiker
der großen Koalition hüten, das Modell als Beleg für die Wirksamkeit
von Konjunkturpaketen schlechthin zu nehmen. Andere Maßnahmen dürften
erheblich mehr kosten - ohne dieselbe Dynamik zu entfalten.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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