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LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Preiskampf bei Discountern

Geschrieben am 19-01-2009

Leipzig (ots) - Manchmal geht es schneller, als man denkt. Gerade
mal ein reichliches halbes Jahr ist es her, als die Verbraucher über
drastische Verteuerungen bei den Lebensmitteln stöhnten. Im Juni 2007
kosteten beispielsweise Öle und Fette fast 50 Prozent mehr als zwölf
Monate zuvor. Bei Mehl und Reis lag der Anstieg bei einem Viertel.
Milch war zwölf Prozent teurer geworden, Fleisch immerhin elf
Prozent. Ganz anders der derzeitige Trend. Die Discounter reiten
bereits auf der zweiten Preissenkungswelle in diesem Jahr. So
verbilligten sich bei Aldi, Penny und Co. in den letzten Tagen Brot,
Käse und Wurst um bis zu einem Fünftel. Das zeigt einmal mehr: Es
wird häufig nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Gerade im Lebensmitteleinzelhandel tobt ein solch erbitterter Kampf
um jeden Kunden, dass es schon bald eine Wissenschaft für sich ist,
die ständigen Rabattaktionen auch nur halbwegs zu überblicken.
Verwunderlich ist dies nicht. Halten doch in konjunkturell miesen
Zeiten, die in den Betrieben von Kurzarbeit, Stellenstreichungen und
Gewinnwarnungen geprägt sind, die Leute ihr Geld zusammen aus Angst,
selbst bald auf der Straße zu stehen. Gewinner dieser Umstände sind
die Discounter. Im vergangenen Jahr war jeder Verbraucher im Schnitt
mehr als einmal pro Woche Kunde bei Billiganbietern. Das ist doppelt
so oft wie in anderen großen Supermärkten. Tendenz steigend.
Kundenansturm muss allerdings nicht automatisch mit Gewinnexplosion
verbunden sein. Das zeigen die recht geringen Gewinnmargen der
Lebensmittelläden. Sie liegen gerade mal bei 0,5 bis einem Prozent
des Umsatzes. Dennoch wird ganz gut verdient - denn die Masse der
Käufer gleicht diesen Nachteil mehr als aus. Und: Nicht selten gehen
Preisstürzen Preiserhöhungen voraus, so dass sich die tatsächlichen
Einsparungen für die Käufer am Ende relativieren.
Tröstlich für den Verbraucher bleiben die Aussichten für die nächsten
Monate. Die internationale Rohstoffnachfrage ist infolge des
wirtschaftlichen Abschwungs auf einem vergleichsweise niedrigen
Niveau. Das drückt die Preise auf dem Weltmarkt, hält also die Kosten
der Nahrungsgüterhersteller im Zaum. Daher dürfen sich die Deutschen
auch künftig auf moderate Preise bei den Lebensmitteln freuen. So
gesehen hat die Krise auch ihr Gutes.
Klar ist allerdings: Zieht die Konjunktur wieder an - einige Experten
rechnen damit ab Jahresmitte - setzt der langfristige Preisauftrieb
erneut ein. Am Ende wird eben das Leben immer teurer. Daran ändert
leider auch ein zwischenzeitlich anders verlaufender Trend
grundsätzlich nichts.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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