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Neue Herzstudie unter UMIT-Mitwirkung: FAME-Studie im New England Journal of Medicine veröffentlicht

Geschrieben am 15-01-2009

Druckdrahtmessung reduziert Risiko für Tod oder Herzinfarkt
nach Stentimplantation bei Patienten mit koronarer
Herzerkrankung

Hall in Tirol (ots) - Die internationale multizentrische FAME
Studie, deren Daten am Institut für Public Health der Tiroler Health
& Life Sciences Universität UMIT ausgewertet wurden, vergleicht zwei
Behandlungsstrategien mit beschichteten Gefäßstützen ("Stents") bei
Patienten mit koronarer Mehrgefäßerkrankung.

In der einen Behandlungsgruppe wurden die Patienten entsprechend
der angiographischen, also röntgenologischen Beurteilung der
Gefäßverengungen mit Stents behandelt -- dies entspricht dem derzeit
allgemeinen üblichen Vorgehen. In der anderen Gruppe wurde zusätzlich
zur angiographischen Beurteilung eine sogenannte Druckdrahtmessung
durchgeführt, mittels der gezielt die Engstellen mit eingeschränktem
Blutfluss identifiziert werden können. In dieser Gruppe wurde ein
Stent nur bei eingeschränktem Blutfluss eingesetzt.

Bei der Druckdrahtmessung wird während einer
Herzkatheteruntersuchung ein sehr dünner und flexibler Draht ins
Herzkranzgefäß eingeführt, um die sogenannte fraktionale Flussreserve
(FFR) zu bestimmen. Dadurch kann die durch eine Gefäßverengung
hervorgerufene Einschränkung der Herzmuskeldurchblutung direkt
während einer Herzkatheteruntersuchung bestimmt werden. Gleichzeitig
kann der Druckdraht für die Implantation von Gefäßstützen verwendet
werden.

In die FAME-Studie wurden 1005 Patienten aus 20 Kliniken in Europa
und den USA eingeschlossen und ein Jahr nachbeobachtet. Als primärer
Endpunkt zur Beurteilung des Interventionserfolgs wurde in der Studie
vorab das Auftreten eines schwerwiegenden kardialen Ereignisses
definiert. Dies beinhaltete Tod, Herzinfarkt und erneute koronare
Eingriffe.

In der rein angiographisch beurteilten Gruppe wurden
durchschnittlich pro Patient 2,7 Stents eingesetzt, in der FFR-Gruppe
nur 1,9 Stents. Ein schwerwiegendes Ereignis trat in der
Angiographie-Gruppe bei 18,3% der Patienten auf, in der FFR-Gruppe
nur bei 13,2% (p=0,02). Die Kosten der Behandlung waren trotz
Verwendung des Messdrahtes in der FFR-Gruppe signifikant günstiger im
Vergleich zur Angiographie-Gruppe.

"Dies bedeutet, dass pro 20 mit der FFR-Methode behandelte
Patienten ein Todesfall, Herzinfarkt oder erneuter Eingriff innerhalb
eines Jahres verhindert werden kann." erklärt Univ.-Prof. Dr. Uwe
Siebert, Vorstand des Instituts für Public Health an der Tiroler
Health & Life Sciences Universität UMIT und Leiter der
Datenauswertung der Multicenter-Studie. "Das Besondere ist, dass die
neue Methode durch eine intelligentere und verbesserte Strategie für
den Einsatz von Stents gleichzeitig für den Patienten schonender ist,
einen besseren Behandlungserfolg erwarten lässt, keine
Lebensqualitätsnachteile hat und dabei noch Kosten spart."

Univ.-Prof. Dr. Uwe Siebert ist Vorstand des Instituts für Public
Health, Medical Decision Making und Health Technology Assessment an
der Tiroler Health & Life Sciences Universität UMIT in Hall in Tirol
und Direktor des kardiologischen Forschungsprogramms am Massachusetts
General Hospital der Harvard Medical School in Boston, USA. Das
Datenmanagement und die statistische Auswertung der FAME
Multicenter-Studie wurden unter seiner Leitung an der UMIT
durchgeführt.

Das UMIT-Institut für Public Health, Medical Decision Making und
Health Technology Assessment besteht seit 2005. Die
Forschungsschwerpunkte des Instituts liegen in den
Public-Health-Bereichen Vorsorge und Evaluation von
populationsbezogenen Gesundheitsmaßnahmen. Darunter fallen Prävention
(z.B. Impfprogramme), Vorsorgeuntersuchungen (z.B. Krebserkrankungen,
Hepatitis C), Diagnoseverfahren (z.B. koronare Herzkrankheit) sowie
Disease Management Programme (z.B. Herzinsuffizienz). (Web:
http://iph.umit.at/)

Rückfragehinweis:
mailto:hannes.schwaighofer@umit
Tel: +43 (0)664 4618201

Originaltext: Privatuniversität UMIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/56063
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