(Registrieren)

LVZ: zu Deutschlandfonds und Exporteinbruch Nothilfe im Sinne der Arbeitsplätze

Geschrieben am 08-01-2009

Leipzig (ots) - Von Dieter Wonka

Langsam passt sich die Stimmung der Lage an: Mies wird's im Jahr
2009 und vermutlich darüber hinaus. Gegen die immer neuen
Alarmmeldungen aus der Exportbranche, von den Arbeitsplätzen und von
der mittelständischen Stimmungsbörse wird auch der Verbraucher nicht
mehr ankommen, selbst bei bestem Willen.
Dabei ist es erstaunlich, mit welch marktschreierischer Wucht die
Koalition ihr K-II-Krisenpaket feiert. Denn die zweimal 25 Milliarden
Euro für allerlei Infrastrukturelles, Steuerliches und Abgaben
Senkendes hinterlassen schon jetzt nur einen geringen Eindruck. Wegen
der Existenzsorgen in der Realwirtschaft wird quasi so nebenbei ein
100 Milliarden Euro schwerer Deutschlandfonds als nächster
Rettungsschirm installiert. Das haut rein. Vor allem auch deshalb,
weil ein wenig ambitioniert gespannter Banken-Rettungsschirm mit 480
Milliarden Euro zwar massig wirkt, aber in der Praxis sich als
ziemlich löchrig erweist. Der Kreditfluss stockt wegen fehlender
Auflagen für die Banken weiterhin. So gut der Rettungsschirm für die
Realwirtschaft gemeint und geplant ist, so ärgerlich ist sein
Zustandekommen, weil beim Banken-Paket zu wenig nachgedacht wurde.
Nun werden ganz schnell weitere 100 Milliarden Euro in einen
Krisentopf gefüllt. Alles klingt sinnvoll, niemand veranstaltet
deshalb ein lautes parteipolitisches Gezänk. Dabei geht es doch um
nicht viel weniger, als um sanfte Formen dessen, was linke
Systemstürmer in früheren Jahren gern als staatsmonopolitischen
Kapitalismus brandmarkten. Nun soll es den Managern an ihr Salär
gehen. Das ist recht und billig. Zweitens ist es demokratisch und
logisch, dass bei der Inanspruchnahme staatlicher Bürgschafts- und
Finanzierungshilfen ein Mindestmaß an öffentlichem Mitspracherecht
bei unternehmerischen Entscheidungen erfolgen muss. Sehr viel mehr
hätte vermutlich nicht einmal die Linkspartei im Sinne, käme es zur
Verwirklichung ihrer tolldreisten theoretischen Pläne zur
Verstaatlichung.
Die Krise, die global im Rollen ist und die Deutschland als
Exportstar zwangsläufig besonders treffen wird, lässt Ideologisches
jetzt zusammenschnurren. Es geht schließlich um Nothilfe im Sinne der
Arbeitsplätze. Das schweißt sogar Union und SPD in der Steuerfrage
zusammen und es macht FDP-Politiker seriöser statt radikaler. Auch
die Grünen werden erstaunlich ruhig. Es sind hochpolitische Zeiten.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

179895

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Gelassene SPD von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - So ruhig hat man die SPD schon lange nicht mehr gesehen. Kein aufgeregtes Flügelschlagen, keine Symbolpolitik. Dafür arbeiten die Sozialdemokraten konzentriert ihre Agenda in der Wirtschafts- und Finanzkrise ab. Unter Führung von Steinmeier hat die SPD als erstes ein durchgerechnetes Konjunkturpaket vorgelegt mit dem richtigen Schwerpunkt auf Investitionen in Infrastruktur und Bildung. Dagegen hat sich die Union in einen unsinnigen Streit um eine symbolische Entlastung an der Steuerfront verheddert. Am Ende schadet das mehr...

  • Rheinische Post: Gaza-Hilfe gestoppt von Godehard Uhlemann Düsseldorf (ots) - Die Ampel für UN-Hilfslieferungen in den Gazastreifen steht auf Rot. Das ist eine Katastrophe. Sollte das andauern, wird sich die Lage dramatisch zuspitzen. Israel hat das Recht, sich gegen Terror und Raketenbeschuss seines Territoriums durch die radikale Hamas zu wehren. Es hat aber nicht das Recht, die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens auszuhungern. Die Zivilbevölkerung ist auf Nahrungsmittel und Medikamente dringend angewiesen. Wer solche Hilfskonvois beschießt, isoliert sich und relativiert sein Recht auf Selbstverteidigung. mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Rückläufige Zahl von Organspendern in Deutschland 2008 Auf Herz und Nieren Cottbus (ots) - Organspende: Eigentlich ist das ja alles ganz einfach. Wenn denn einer schon durch einen Schicksalsschlag sterben muss, kann er, indem er eines oder mehrere Organe zur Verfügung stellt, einem anderen zu leben ermöglichen oder gar, so kann man es auch sehen, in ihm oder durch ihn weiterleben. Ganz einfach ist diese Praxis. Eigentlich. 79 Prozent der Deutschen wären zur Organspende bereit. Ganz schwierig ist die Realisierung. Wer sich dazu entschlossen hat, ist angehalten, einen Organspenderausweis anzulegen, der diese Zustimmung mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Staat steigt bei Commerzbank ein Es brennt Cottbus (ots) - Es brennt wohl in den Frankfurter Bankentürmen: Ohne staatliche Hilfe kann die Commerzbank die Übernahme der Dresdner Bank nicht stemmen. Aber hatte man vor einigen Wochen gedacht, mit den ersten Geldern aus dem Rettungsfonds sei das Geldhaus aus dem Gröbsten heraus, muss man jetzt wohl ernüchtert feststellen, weit gefehlt. Der Staat wünscht eine zweite starke Bank in Deutschland hinter der Deutschen Bank, damit ausländische Institute nicht zu großen Einfluss erlangen können. Nun glaubt der Staat das durchziehen zu müssen, mehr...

  • Der neue Tag: Kommentarauszug zu Konjunktur/Rettungsfonds Weiden (ots) - "(...) Der Preis aber sind Wettbewerbsverzerrungen, weil dieses Modell einigen Unternehmen ermöglicht, sich billiger zu finanzieren. Wie dies verhindert werden soll, müssen die Befürworter noch darlegen. Vor allem aber müssen die Anteilseigner in die Pflicht genommen werden. Zumal sie noch vergangenes Jahr Dividenden kassiert haben." Originaltext: Der neue Tag Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70539 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70539.rss2 Pressekontakt: Der neue Tag Redaktion mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht