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Westdeutsche Zeitung: Die Eskalation der Gewalt in Gaza ist zunächst unausweichlich - Palästina vor dem nächsten Blutvergießen =

Geschrieben am 26-12-2008

Düsseldorf (ots) - Es gehört zu den traurigen Konstanten der
Weltpolitik, dass im Heiligen Land auch an Weihnachten kein Frieden
herrscht. In diesem Jahr ist die Situation besonders prekär. Während
die Hamas und andere radikal-islamische Palästinensergruppen aus dem
Gazastreifen heraus israelische Siedlungen mit immer neuen
Raketensalven überziehen, macht die israelische Armee für eine große
Vergeltungskampagne mobil.

Die Tatsache, dass die Regierung Olmert der Hamas noch einmal eine
48-Stunden-Frist gewährt und die Bevölkerung in Gaza nach einer
längeren Einfuhrsperre mit Lebensmitteln und anderen Waren versorgt
hat, darf nicht als Hoffnungsschimmer missdeutet werden. Israel würde
international isoliert, wenn ein Angriff nicht nur Tote fordern,
sondern zugleich eine humanitäre Katastrophe im übervölkerten
Gaza-Streifen auslösen würde. Außerdem ist der Aufschub der
Vergeltungsschläge eher der aktuell schlechten Wetterlage an der
Mittelmeerküste als der Hoffnung geschuldet, die Hamas werde die
Raketenangriffe tatsächlich noch einstellen.

Wenn aber erst einmal die Zeit der Hardliner gekommen ist, nimmt
die Spirale der Gewalt unaufhörlich ihren Lauf. In Israel ist das der
aktuelle Wahlkampf, nachdem Außenministerin Livni mit der Bildung
einer gemäßigten Regierung gescheitert ist. Ihr Herausforderer
Benjamin Netanjahu vom rechten Likud setzt den einstigen
Friedensengel inzwischen so unter Druck, dass auch Livni den Sturz
der Hamas zu ihrer wichtigsten Aufgabe erklärt hat.

Frieden in Palästina kann es aber nicht gegen, sondern nur mit der
Hamas geben. So wartet auf den künftigen amerikanischen Präsidenten
neben der Weltwirtschaftskrise und den Kriegen in Irak und
Afghanistan ein weiterer Krisenherd, der keinen Aufschub verträgt.
Die einzige Chance für einen Friedensprozess im Nahen Osten liegt in
der Annäherung der palästinensischen Fatah und Hamas. Barack Obama
muss die arabischen Staaten dazu bewegen, diese Annäherung zu
befördern und die Israelis dazu drängen, eine solche Annäherung
zuzulassen. Am Ende eines solchen Prozesses aber können nur Wahlen in
den Palästinensergebieten stehen, deren Ergebnis Israel und die USA
auch akzeptieren müssen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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