(Registrieren)

Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit Nr. 35 vom 19. Juni 2006

Geschrieben am 19-06-2006

Nürnberg (ots) - BA weist Behauptungen des Spiegel zurück -
Rückgang der Arbeitslosigkeit nicht durch Software verursacht

Die Zeitschrift "Der Spiegel" berichtet in ihrer heutigen Ausgabe
unter dem Titel "Virtuell verschoben", dass der der ungewöhnlich
starke Rückgang der Arbeitslosigkeit im Mai vor allem durch eine neue
Software der Bundesagentur für Arbeit (BA) verursacht wurde. In dem
Bericht geht es um die Erfassung von Krankmeldungen von Arbeitslosen.
Arbeitsunfähig erkrankte Menschen werden nicht als ar-beitslos
gezählt, weil sie dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. Der
Spiegel behauptet, die Krankmeldungen von Arbeitslosen seien früher
nicht korrekt erfasst worden. Mit der neuen Vermittlungssoftware der
BA würde dies aber nun geschehen. Das habe im Mai zu dem unerwartet
starken Rückgang der Arbeitslosigkeit geführt.

Die BA stellt dazu fest: Die Behauptungen des Spiegel sind falsch.
Der Bericht, in dem im Übrigen auch keine Quelle angeführt wird, ist
unseriös.

Aus Sicht der BA sind für die günstige Entwicklung des
Arbeitsmarktes im Mai im Wesentlichen zwei Faktoren ausschlaggebend:
Die günstige Entwicklung des Arbeitsmarktes im Mai ist aus Sicht der
BA zum einen auf die übliche Frühjahrsbelebung zurückzuführen, die in
diesem Jahr erst verspätet eingesetzt hat und erst im Mai voll zum
Tragen kam. Zum anderen setzte sich der positive Trend auf dem
Arbeitsmarkt fort, der seit Mitte des vergangenen Jahres zu
deutlichen saisonbereinigten Rückgängen bei der Arbeitslosigkeit
geführt hat. Überdies wirkt sich die bessere Betreuung von
Arbeitslosengeld II-Empfängern entlastend aus.

Diese Erläuterungen, die die BA bei ihrer monatlichen
Pressekonferenz am 31. Mai und in ihrem Monatsbericht veröffentlicht
hat, nennt der Autor des Spiegel-Berichtes "nebulös". Offensichtlich
ist er mit den gängigen und verständlichen Begriffen der
Arbeitsmarktberichterstattung wenig vertraut. Der Blick auf die
reinen Zahlen, die im Internetangebot der BA seit dem 31. Mai
öffentlich zugänglich sind, beweist, dass die Behauptungen des
Spiegels falsch sind: Im Mai wurden 85.300 Menschen aus der
Arbeitslosigkeit wegen Krankheit abgemeldet. Im April waren es
77.700. Die Differenz von 7.600 erklärt nicht den Rückgang der
Arbeitslosigkeit um 255.000.

Richtig ist, dass nach den gesetzlichen Vorschriften (SGB III)
u.a. nur diejenigen Personen als arbeitslos zu zählen sind, die dem
Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Während einer Krankheit ist das
nicht gegeben. Aus diesem Grunde - und das ist schon seit vielen
Jahren so - werden arbeitsunfähig Erkrankte für die Zeit der
Krankheit aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet.

Mit Einführung des Arbeitslosengeldes II (SGB II) liefern neben
den Agenturen für Arbeit auch die Arbeitsgemeinschaften (ARGEn) zur
Betreuung der Arbeitslosengeld II-Bezieher und die Optionskommunen
Daten zur Arbeitslosenstatistik.

In den Agenturen für Arbeit wird seit jeher darauf geachtet, dass
Krankmeldungen in den Vermittlungsunterlagen erfasst werden. In den
ARGEn ist das bislang noch nicht in diesem Maß der Fall. Eine
differenzierte Auswertung ergab, dass einerseits in vielen
Arbeitsgemeinschaften so gut wie keine Kranken gezählt und
ande-rerseits in vielen ARGEn überdurchschnittlich viele Kranke
gezählt wurden. Diese Streuung weist keinerlei Zusammenhang mit der
verwendeten Software auf. Sie scheint vielmehr davon abzuhängen, wie
weit die mit der Betreuung von Arbeitslosengeld II-Beziehern
befassten Mitarbeiter mit den gesetzlichen Vorschriften bereits
vertraut sind und diese konsequent berücksichtigen.

Es ist lediglich richtig, dass mit der neuen Vermittlungs- und
Beratungssoftware VerBis Krankmeldungen einfacher bearbeitet werden
können als mit dem alten System coArb. Mit coArb mussten Arbeitslose
für die Zeit der Krankheit manuell abgemeldet und angemeldet werden.
In VerBis reicht es, wenn man den Krankheitszeitraum eingibt. Dann
wird die An- und Abmeldung zur Arbeitslosigkeit automatisch
durchgeführt. Dadurch werden die Vermittlungsfachkräfte von
bürokratischen Aufgaben entlastet.

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Originaltext: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6776
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6776.rss2

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

17598

weitere Artikel:
  • Uhl: Anhörung zur Zwangsheirat bestätigt die Notwendigkeit für konsequenteres Handeln des Staates Berlin (ots) - Anlässlich der Anhörung des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Thema Zwangsheirat erklärt der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Peter Uhl MdB: Die Zwangsheirat muss als grobe Menschenrechtsverletzung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft werden. Hierzu gehört in erster Linie der Nachweis von einfachen Deutschkenntnissen vor der Einreise zur Förderung der Integration und Stärkung des Selbstbewusstseins der Frauen. Denn Deutschkenntnisse sind mehr...

  • CSU-Landesgruppe / Mayer: Zwangsverheiratungen sind massive Menschenrechtsverletzungen Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen gemeinsamen Anhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Innenausschusses sowie des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages zum Thema der Zwangsverheiratungen erklärt der innen- und rechtspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Stephan Mayer: Die heutige Anhörung hat bestätigt: Zwangsverheiratungen sind massive Verletzungen der Menschenrechte der Opfer. Sie sind schwer zu bekämpfen, weil die Opfer häufig nur schlecht in die deutsche Gesellschaft mehr...

  • Einladung zu einer Pressekonferenz mit der Staatspräsidentin Finnlands Berlin (ots) - Die Staatspräsidentin der Republik Finnland Tarja Halonen weilt vom 19. bis 20. Juni in Berlin, wo sie Gastrednerin bei der Jahrestagung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) sein wird. Außerdem trifft Staatspräsidentin Halonen in der Hauptstadt mit Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen. Bei der Veranstaltung des BDI hält Staatspräsidentin Halonen die Hauptansprache, in der es u. a. um die Zukunft Europas und die Erfolgsfaktoren der EU im globalen Wettbewerb geht. Die Botschaft mehr...

  • Der Tagesspiegel: Berlins Wissenschaftssenator Flierl begrüßt sich abzeichnende Einigung bei Föderalismusreform Berlin (ots) - Berlins Wissenschaftssenator Thomas Flierl (Linkspartei) hat die sich abzeichenende Einigung im Streit um die Bildungskompetenzen des Bundes bei der Föderalismusreform begrüßt. Dass - wie bislang vorgesehen - Bund und Länder im Hochschulbereich nicht kooperieren dürften, sei eine "wesentliche Schwachstelle" in der Föderalismusreform, sagte Flierl dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe) im Interview. Sollte das Kooperationsverbot jetzt fallen, könnten auch Bundesgelder in der Lehre eingesetzt werden, um den anstehenden mehr...

  • Der Tagesspiegel: CDU-Experte Spahn fordert statt Rauchverboten mehr Druck auf die Alkoholindustrie Berlin (ots) - Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn hat seine Partei davor gewarnt, mit Vorstößen für ein Rauchverbot in öffentlichen Räumen den Blick aufs Wesentliche zu verlieren. Für ihn sei das immer noch Prävention und Jugendschutz, sagte Spahn dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe), "den Nichtraucherschutz in Gaststätten sollte der Markt regeln können". Außerdem gebe es bei den Spirituosenherstellern "wesentlich mehr nachzuholen". Sie verfügten über einen fünfmal so hohen Werbeetat wie die Zigarettenhersteller. "Die Tabakindustrie mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht