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AOK-Rabattverträge: Schon jetzt zeichnen sich erhebliche Probleme ab

Geschrieben am 02-12-2008

Berlin (ots) - Obwohl noch nicht bekannt ist, welche
Generikaunternehmen die Zuschläge für die Rabattverträge zu den 64
vom AOK-System für die Jahre 2009 und 2010 ausgeschriebenen
Wirkstoffe erhalten werden, zeichnen sich bereits jetzt erhebliche
grundsätzliche Schwierigkeiten ab. Und diese werden noch durch die
Tatsache verschärft, dass die AOK erstmals für die neue Ausschreibung
eine Aufteilung der Bundesrepublik in fünf Gebietslose vorgenommen
hat. Damit sollen zum 1. März 2009 exakt 320 neue Rabattverträge in
Kraft treten.

"Das hat insbesondere Auswirkungen auf die chronisch kranken
Versicherten der AOK", erklärt Peter Schmidt, Geschäftsführer des
Branchenverbandes Pro Generika. "Denn schon jetzt steht fest, dass
diese Patienten ab März millionenfach von ihrem bislang gewohnten
Arzneimittel auf ein neues Medikament umgestellt werden müssen. Da
dies auf jeden Fall einen erheblich höheren Beratungsbedarf
erfordert, werden sich alle Patienten auf deutlich längere
Wartezeiten in Apotheken einstellen müssen."

Schmidt erwartet zudem negative Auswirklungen auf die
Therapietreue (Compliance) der Patienten. "Aus Studien wissen wir,
dass vor allem chronisch kranke Menschen einem neuen Medikament weit
weniger vertrauen, als dem, an das sie gewöhnt sind. Dies schlägt
sich auch in einer Verschlechterung der Compliance nieder. Als
Konsequenz können Folgeerkrankungen auftreten oder sogar
Krankenhauseinweisungen nötig werden. Trotz mehrfacher Aufforderung
haben die Krankenkassen bis heute keine validen Studien darüber
vorgelegt, wie die Rabattverträge die Compliance beeinflussen."

Doch nicht nur für die Therapietreue erwartet Schmidt Probleme.
Aufgrund der kurzen Vorlaufzeiten zwischen Vertragsabschluss und
-beginn sieht er auch die Gefahr erneuter Lieferengpässe, wie sie im
Jahr 2007 vorgekommen sind. "Dies gilt insbesondere dann, wenn die
AOK wie in der Vergangenheit Zuschläge für umsatz- und absatzstarke
Wirkstoffe an kleinere Hersteller mit bislang geringen Marktanteilen
erteilt - vielleicht sogar für mehrere oder alle Gebietslose. Die
Zeit, um sich auf die nötige Produktionssteigerungen einzustellen,
ist für die Unternehmen einfach zu kurz."

Allerdings bezweifelt Schmidt, dass alle Verträge zum 1. März 2009
in Kraft treten. "Schon jetzt ist klar, dass einige Hersteller
Rechtsmittel gegen die Ausschreibung und die erteilten Zuschläge
einlegen werden. Dies bedeutet für alle Beteiligten Rechts- und
Planungsunsicherheit." Rabattverträge gehen somit auf Kosten aller
Beteiligten.

Originaltext: Pro Generika e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54604.rss2

Pressekontakt:
Thomas Porstner, Pressesprecher, Tel.: (030) 81 61 60 9-40,
info@progenerika.de


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