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WAZ: Prozesse um technische Fehler Grenzen sehen - Leitartikel von Stefan Wette

Geschrieben am 18-11-2008

Essen (ots) - Die Suche nach einem Schuldigen, der Ruf nach der
Bestrafung der Verantwortlichen: Fast ist es ein Reflex nach jedem
größeren technischen Fehler, dem Menschen zum Opfer fallen und nach
jedem Beriebsunglück, das Tote fordert. In unserer hoch technisierten
Welt sind wir nicht bereit, gewaltige und weniger gewaltige Schäden
als vom Schicksal bestimmt hinzunehmen. Und das ist oft richtig, denn
nur so werden Verantwortliche an ihre Pflicht erinnert, nur so ist es
möglich, dass die Gesellschaft nach festen Regeln lebt.
Aber die Urteile um den Halleneinsturz von Bad Reichenhall zeigen
ebenso wie das Verfahren um den Brand im Turiner Stahlwerk die
Grenzen des Strafrechts auf. Individuelle Schuld muss nicht nur
festgestellt werden, sie muss dem Betroffenen auch zum Vorwurf
gemacht werden können.
Wer arbeitet, macht naturgemäß Fehler. Niemand wird dies in seinem
persönlichen Bereich ausschließen können. Ob er dabei auch an das zum
Teil schreckliche Ausmaß denken konnte, das sein Versagen verursachen
wird, das müssen die Gerichte in mühsamer Arbeit heraus finden.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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