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Allg. Zeitung Mainz: Zu Wasser und zu Lande (zu Piraten vor Afrika)

Geschrieben am 18-11-2008

Mainz (ots) - Wer da glaubt, das Treiben der Piraten am Horn von
Afrika als Folklore an einem staubigen Ende dieses Kontinents abtun
zu können, versteht nicht, welche Bedrohung für das Funktionieren des
Rests der Welt da heranwächst. Es geht nämlich längst mehr darum,
dass sich ins Abseits Gedrängte mit Gewalt holen, was sie glauben,
für sich beanspruchen zu können. Mittlerweile ist eine
Erpressungsindustrie entstanden, die das Vakuum, das durch den
Zusammenbruch jeglicher staatlicher Autorität in Somalia entstanden
ist, perfekt für sich nutzt. Zwar kreuzen mittlerweile dutzende
europäische und amerikanische Kriegsschiffe vor der Küste Ostafrikas,
um Kaperungen schon im Ansatz zu verhindern, doch das wird nicht
reichen. Denn dazu ist das Seegebiet viel zu groß. Das jüngste
Beispiel der Enterung eines gigantischen saudischen Tankers viel
weiter südlich vor der Küste Kenias zeigt, dass es die modernen
Seeräuber sind, die den Takt vorgeben. Sind sie erst einmal an Bord,
traut man sich bisher nicht, der Sache mit Gewalt ein Ende zu
bereiten. Damit wurde bislang zwar verhindert, dass es zu Toten,
Verletzten und hohem Sachschaden bis hin zu einer Verseuchung des
Meeres durch Öl und andere Ladung gekommen ist. Doch diese Politik
der Deeskalation wird auf Dauer dazu führen, dass die Piraten,
ermutigt durch ihre Erfolge, den Schiffsverkehr dort komplett
kontrollieren und quasi besteuern werden. Das träfe dann den gesamten
Ölexport aus Arabien und dem Iran nach Europa und Amerika.
Verbündeten sie sich dann auch noch mit Terroristen, würde aus einer
wirtschaftlichen auch eine politische Katastrophe. Wer das nicht
zulassen will, wird massiv Gewalt anwenden müssen, und zwar nicht nur
auf dem Meer, sondern auch zu Lande, also in Somalia selbst.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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