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Neue OZ: Kommentar zu Wikipedia

Geschrieben am 17-11-2008

Osnabrück (ots) - Eigentor

Zensur findet nicht statt in Deutschland. Wer es dennoch versucht,
kann schlimme Erfahrungen machen. Das lehrt der Fall des
Linkspartei-Abgeordneten Heilmann. Seine Attacke gegen die
Internet-Enzyklopädie Wikipedia, auf deren Seiten seine Tätigkeit
beim Staatssicherheitsdienst der DDR erwähnt war, ging klassisch nach
hinten los. Es gelang ihm nicht, den Hinweis darauf zu unterdrücken.

Im Gegenteil: Heilmann lenkte die Aufmerksamkeit erst richtig auf
den problematischen Teil seiner Vergangenheit; die gewaltige Zahl
neugieriger Nutzer in den vergangenen Tagen ist die gerechte Strafe,
sein Vorgehen ein PR-Desaster in eigener Sache. Gewiss sind Medien
der Wahrheit und der Achtung der Menschenwürde verpflichtet. Das gilt
auch für eine Institution wie Wikipedia, dieses gigantische Lexikon,
an dem jeder nach bestem Wissen und Gewissen mitarbeiten kann. Seine
Informationen waren in der Vergangenheit keineswegs immer über alle
Zweifel erhaben.

Ein Propagandainstrument ist Wikipedia jedoch nicht. Schleichen
sich Fehler ein, was angesichts von Millionen Einträgen leicht
geschehen kann, lassen sie sich rasch korrigieren. Es braucht nicht
die juristische Keule. Heilmann hat sich mit dem Zensurversuch einen
denkbar schlechten Dienst erwiesen. Seiner Linkspartei ebenfalls.
Denn er hat ungewollt wieder einmal sichtbar gemacht, wo sie ihre
geistigen Wurzeln hat.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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