(Registrieren)

LVZ: zu: Weltfinanzgipfel Irre Spekulationswelt und Opel-Wirklichkeit

Geschrieben am 16-11-2008

Leipzig (ots) - Von Dieter Wonka
und Opel-Wirklichkeit Die Teilnehmer des Washingtoner Finanzgipfels
sollten sich hüten, ihren Aktionsplan und die Klärung entscheidender
Arbeitsaufträge schon als eine Art Abschlussakte zu betrachten. Nicht
geklärt ist, ob der überzeugend vorgetragene Wille zur Tat, zum
Eingriff in nationale Zocker-Freimärkte und zur dauerhaften globalen
Kontrolle auch bei denen wirklich dauerhaft anhält, die bisher
meinten, sie könnten als Weltmacht allein über Wohl und Wehe aller
urteilen.
Aber Tatsache ist auch, dass die entwickelte Welt noch nie so nah
dran war, aufeinander zu hören. Die Staatengemeinschaft wird neu
vermessen. Und die erste Planaufstellung dazu hat funktioniert. Das
kann zu einer neuen Weltordnung führen, wenn die klassischen
Industriestaaten, in Sonderheit die USA, begreifen, wie abhängig die
Durchsetzung ihrer nationalen Interessen vom Wohlergehen der anderen
ist. Die Krise, die ihre Dramatik in den USA entfaltete, führt aber
auch zu einer neuen Einsicht bei den aufstrebenden Schwellenländern
in Asien und Lateinamerika. Wenn die Volkswirtschaften in Amerika und
in Europa demoliert sind, wird es weder in China noch in Brasilien
Aussicht auf anhaltendes Wachstum geben.
Noch nie war die Chance so groß, nationale Zuständigkeiten auf den
internationalen Prüfstand zu stellen. Europa kennt das, hat aber
dieses Mal begriffen, wie notwendig eine vorabgestimmte Position ist,
will man Einfluss nehmen. Der Machtwechsel in den USA auf dem
Höhepunkt der Krise ist fast ein Glücksfall. Obama kann und muss vom
Start an zeigen, wie wichtig ihm die neue Idee der Partnerschaft ist,
ohne dass dabei die Führungsverantwortung der USAaußen vor bleibt.
Dran bleiben statt vorzeitig zu jubeln muss es jetzt für die Politik
heißen. Es geht nicht nur um waghalsigste Geldgeschäfte in einer
irren Spekulationswelt, sondern es geht um Schlussfolgerungen für die
wirkliche Welt. Die lernen zehntausende chinesischer Arbeiter kennen,
deren Management sich mit dem letzten Geld aus dem Staub gemacht hat.
Die spüren auch die Opelianer, die seitens der Ignoranten und fast
bankrotten US-Konzernmutter Existenzangst erleben. Autos der Marke
Opel, die sich am Markt nicht behaupten, lassen sich nicht durch
Staatsbürgschaften zum Trabi der modernen sozialen Marktwirtschaft
machen. Rüdes Anspruchsdenken der Manager ohne vorausgehende
Fehleranalyse darf nicht zu Krisen-Bürgschaften führen, auch wenn
sich dafür der hessische CDU-Wahlkämpfer Koch so blitzschnell hat
einfangen lassen. Das kleine Karo passt nicht zur großen Krise.
Schaufenster-Gipfelei eines noch ziemlich wirkungslosen
SPD-Kanzlerkandidaten im Außenministerium aber auch nicht.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

170865

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Grüne Aussichten Düsseldorf (ots) - von Eva Quadbeck Die Grünen sind sich selbst genug. "Grün pur" wollen sie im Wahlkampf bieten. Sie ziehen ohne Koalitionaussage ins Superwahljahr 2009. Diese Entscheidung ist mehr aus der Not als aus Selbstbewusstsein geboren. Die SPD schwächelt so sehr, dass sie als einziger Koalitionspartner nicht in Frage kommt. Für weitere Konstellationen steht zwar ein Hintertürchen offen, aber mit einer Aussage für eine Ampel oder für Schwarz-Grün können sie im Wahlkampf bei ihrer Klientel nicht punkten. Kurzum: Die Regierungsaussichten mehr...

  • Rheinische Post: Mut in Afghanistan Düsseldorf (ots) - von Helmut Michelis Erneut traf es gestern in Afghanistan eine deutsche Patrouille, zwei Soldaten wurden verwundet. Allein in diesem Jahr starben am Hindukusch Schätzungen zufolge rund 5000 Menschen durch Gewalt; verletzt wurden vermutlich zehnmal so viele. Diese schrecklichen, aber anonymen Zahlen haben an diesem Wochenende ein Gesicht erhalten: das der Schülerin Shamsia, die von Islamisten mit Säure bespritzt wurde - weil sie als Mädchen zum Unterricht gehen wollte. Shamsia ist trotz böser Verletzungen nicht gebrochen, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Grüne Osnabrück (ots) - Vor einem schwierigen Jahr So viel Harmonie war selten bei den Grünen: Die Basis verschaffte ihrem neuen Vorsitzenden Cem Özdemir mit einem sehr guten Wahlergebnis einen Start nach Maß. Tatsächlich verspricht der 42-Jährige frischen Wind in die Partei zu bringen: als Repräsentant der vielen Millionen Menschen aus Migrantenfamilien und als Vertreter der jüngeren Politikergeneration. Noch immer aber haben bei den Grünen hauptsächlich Frauen und Männer das Sagen, die seit vielen Jahren die Geschicke der Partei bestimmen. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Wirtschaftsweisen / SPD-Fraktionschef Struck Osnabrück (ots) - Viel heiße Luft Eine volle Breitseite feuert SPD-Fraktionschef Struck auf die Wirtschaftsweisen ab. Als Gremium, das viel heiße Luft produziere und dem man nicht glauben dürfe, qualifiziert er sie ab. Starke Worte, mit denen er allerdings an der Wirklichkeit vorbeipolemisiert. Zwar stimmt, dass die Prognosen sich oft nicht erfüllen. Verantwortlich dafür ist aber auch eine Politik, die Ratschläge zwar anhört, aber nur selten konsequent umsetzt. Was wiederum nicht verwunderlich ist angesichts der mutigen Struck'schen mehr...

  • Rheinische Post: CDU zu Pisa: Bildungsreform ist kein Schnellschuss Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalen schneidet beim neuen Pisa-Test in Naturwissenschaften offenbar schlecht ab. Der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Kaiser, findet das allerdings "nicht besonders überraschend". Der Rheinischen Post (Montagausgabe) sagte er, die Untersuchung sei im Frühjahr 2006, zehn Monate nach dem Düsseldorfer Regierungswechsel, durchgeführt worden. Bis dahin habe sich die Schulpolitik der neuen schwarz-gelben Regierung noch nicht auswirken können. "Da kann man noch keine Wunder erwarten, zumal mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht