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Lausitzer Rundschau: Hohe Haftstrafe für Beamten des Finanzamtes Cottbus Veruntreutes Vertrauen

Geschrieben am 14-11-2008

Cottbus (ots) - Fünf Jahre muss ein Beamter des Finanzamtes
Cottbus ins Gefängnis. Er hat den Staat um mindestens 1,4 Millionen
Euro, wahrscheinlich sogar um noch mehr Geld betrogen.
Das Urteil ist sicher hart. Vor allem, wenn man es mit oft milden
Strafen für Täter vergleicht, die andere Menschen geschlagen,
getreten, schwer verletzt, beraubt oder sie durch leere Versprechen
und Betrügereien um ihr privates Geld gebracht haben.
In der Tat könnte man über die Verhältnismäßigkeit streiten. Denn
gerade bei Gewaltdelikten schöpfen Richter den gesetzlichen
Strafrahmen oft zu wenig aus, werden schwere Kindheit und
Persönlichkeitsstörungen der Täter stärker bewertet als die Leiden
der Opfer.
Doch wie immer hinken Vergleiche. Im Fall des jetzt verurteilten
Finanzbeamten wiegt vor allem schwer, dass er als Amtsträger
kriminell gehandelt hat. Es zählt eben nicht nur der materielle
Schaden, sondern vor allem auch der Verlust an Vertrauen in die
Redlichkeit einer Behörde und der in ihr Beschäftigen, die von
Steuerzahlern ohnehin besonders kritisch bewertet wird. Wer will
angesichts der jetzt ans Tageslicht gekommenen Manipulationen noch
seine Hand dafür ins Feuer legen, dass nicht auch er mit seinen
persönlichen Daten für Straftaten herhalten musste?
Das Gericht hat das Finanzamt von einer die Betrügereien
begünstigenden Mitschuld freigesprochen. Schließlich dürfe der Staat
gerade seinen Beamten vertrauen und könne nicht hinter jeden seiner
Diener noch einen Kontrolleur stellen, hieß es.
Das ist richtig. Erstaunlich ist dennoch, dass der Angeklagte über
Jahre seine kriminelle Energie unbemerkt entfalten konnte und die
Taten mehr durch Zufall aufgedeckt wurden. Bessere technische
Sicherungen und weniger Leichtgläubigkeit in der Behörde dürften es
dennoch sein.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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