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Rheinische Post: Europas Trauma

Geschrieben am 11-11-2008

Düsseldorf (ots) - Von Matthias Beermann

In Deutschlands Karnevalshochburgen wurde gestern fröhlich die
Fünfte Jahreszeit eingeläutet; in Frankreich dagegen schlugen dumpf
die Kirchenglocken, zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs.
Unterschiedlicher könnten Deutsche und Franzosen mit der Erinnerung
an die Tragödie von 1914 bis 1918 kaum umgehen. In Frankreich gibt
man dem mörderischen Konflikt auch nicht einfach eine Ordnungszahl.
Für unsere Nachbarn ist es "der Große Krieg", der die Nation fast
ausradiert hätte. Dieser existenzielle Schrecken ist bis heute nicht
verblasst.
Die Völker mögen andere Erinnerungen haben. Dennoch stellt dieser
Krieg, trotz allem, was seitdem an Schrecklichkeiten geschah, immer
noch das größte kollektive Trauma der Europäer dar. Es war der erste
Konflikt, in dem es schnell nicht mehr nur darum ging, den Feind zu
besiegen. Nein, er sollte ausgemerzt werden wie Ungeziefer. So viel
Hass, so viel Unmenschlichkeit legten gleich den Keim für den
nächsten Krieg mit seinen Gräueln und Vernichtungslagern. Es wirkt
platt zu sagen, dass die Überwindung dieser Feindschaft einem Wunder
gleicht - aber so ist es. Mehr als 60 Jahre Frieden in Europa lassen
uns manchmal vergessen, wie wenig selbstverständlich er ist. Daran zu
erinnern, ist wichtig.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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