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LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Castor/Proteste -

Geschrieben am 10-11-2008

Leipzig (ots) - Von André Böhmer. Die Bilder vom Castor-Transport
vor dem Zwischenlager Gorleben schienen eigentlich schon aus den
Nachrichten verschwunden zu sein. Zu stark erinnerte die
Anti-Atom-Bewegung zuletzt an die Dinosaurier. Einst mächtig und
durchaus furchteinflößend, doch dann gescheitert an der eigenen
Unbeweglichkeit. Nun feiert die Widerstandsbewegung gegen die
Atommüll-Transporte ihre Auferstehung.
Sitzblockaden, Selbstankettungen, Randale und ein vom Steuerzahler
finanziertes Großaufgebot der Polizei: Die Atommüll-Entsorgung ist
als Thema zurück im politischen Bewusstsein. Für die Grünen, in
aktuellen Umfragen nicht gerade auf der Erfolgswelle reitend,
offensichtlich eine prima Gelegenheit, Profil zu zeigen. So schnell
konnten viele Landtagsabgeordnete und Teile der Parteispitze gar
nicht über Äcker, Schienen und Straßen im Wendland stolpern, um ihren
Schulterschluss mit der Anti-Atom-Bewegung demonstrativ zu zeigen. Da
wird mit Blick auf den kommenden Bundestagswahlkampf dankbar der
Strohhalm ergriffen.
Das neue alte Engagement der Grünen hinterlässt allerdings einen
schalen Beigeschmack. Mit erhobenem Finger Richtung Regierung nach
Berlin zu zeigen, ist schon reichlich dreist. Auch unter Rot-Grün
hätte dieser Transport stattgefunden, denn Deutschland ist
verpflichtet, seinen strahlenden Müll zurückzunehmen. Die weiter
ungeklärte Endlager-Frage belastet schon seit Jahren die
Energie-Debatte. Der von den Grünen und von SPD-Umweltminister
Gabriel weiter angestrebte Komplett-Ausstieg aus der Kernenergie
würde den vorhandenen Atom-Müll nicht automatisch verschwinden
lassen. So viel Ehrlichkeit muss in der aufgeheizten politischen
Debatte schon möglich sein.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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