(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Die Konfrontation zwischen den USA und Syrien Bush zum Letzten

Geschrieben am 28-10-2008

Cottbus (ots) - Es ist zu befürchten, dass US-Präsident George W.
Bush die letzten Wochen im Weißen Haus dazu nutzt, der Welt noch
einmal zu verdeutlichen, was er unter Völkerrecht und fruchtbaren
zwischenstaatlichen Beziehungen versteht. Die Kommando-Aktion in
Syrien und ähnliche Militäreinsätze in Pakistan sind solche
Abschiedsgrüße, in denen die ganze Misere dieser Präsidentschaft noch
einmal erkennbar wird.
Die besteht ja nicht nur darin, sich eine eigene Lesart des
Völkerrechts zu erlauben, die im Grunde jedem unter dem Vorwand der
Gefahrenabwehr alles erlaubt und damit verbindliche Festlegungen
aushebelt.
In Syrien wie auch in Pakistan agieren die US-Streitkräfte vom Gebiet
eines dritten Staates aus. Ihre Angriffe belasten dabei nicht nur die
Beziehungen zwischen der Supermacht und den Ländern, in denen diese
sich ihre Ziele sucht. Sie greifen auch direkt ein in die regionale
Machtbalance. Bei der jüngsten grenzüberschreitenden Attacke führte
dies auch sofort und leicht nachvollziehbar zu Protesten im Irak, in
dem die Kommandos stationiert sind, die in Syrien zuschlugen. Die
Aktion, zur Stabilisierung der Lage gedacht, trägt aus
nachvollziehbaren Gründen dazu bei, die Vorwürfe zu bekräftigen, nach
denen die Führung in Bagdad nur ein Marionettenregime ausländischer
Besatzer darstellt.
Vor allem aber ist sie ein weiteres trauriges Beispiel dafür, dass
die derzeitige politische Führung der USA gnadenlos und rücksichtslos
über Leichen geht. Selbst wenn bei solchen Einsätzen der eine oder
andere mehr oder weniger wichtige Verbrecher getötet wird, sind sie
doch auch mit dem Leid völlig Unbeteiligter verbunden. Und allzu oft
sind darunter Kinder.
Die Kaltschnäuzigkeit, mit der dies in Kauf genommen wird, fällt aber
nicht nur auf Washington zurück. Diese Art der Kriegsführung, bei der
ein Menschenleben wenig zählt, prägt inzwischen in weiten Teilen der
Welt das Bild vom Westen überhaupt. Somit werden solche
Kommando-Aktionen auch zu einer Gefahr für deutsche Soldaten, die am
Hindukusch stationiert sind.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

166964

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Längere Zahlung von Kurzarbeitergeld Ein zu großer Schirm Cottbus (ots) - Nach dem Schutzschirm für die Banken will die SPD nun auch einen über die Arbeitnehmer aufspannen. Das erscheint nur gerecht. Eine Verlängerung der Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes von sechs auf bis zu 18 Monate hat Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) vorgeschlagen. In dieser Zeit erhält der Arbeitnehmer bis zu 67 Prozent der Nettolohndifferenz. Und die Unternehmen haben die Chance, ihr begehrtes Fachpersonal länger zu halten, auch wenn die Auftragslage momentan zurückgegangen ist. Sechs Monate mögen angesichts der sich mehr...

  • OZ: Kommentar zu Auto / Finanzen / Krisen Osnabrück (ots) - Den Staat nicht überfordern Rettet die Banken! Schützt die Sparer und Anleger! Diese Aufgaben sind noch lange nicht erledigt, da ertönen schon die nächsten Hilfeappelle an den Staat. Nun soll er auch noch die Automobilwirtschaft wieder auf Touren bringen, etwa indem er Neuwagenkäufer durch zinsgünstige Kredite unterstützt. Doch so sehr man den Unternehmen wieder bessere Aussichten wünscht - mit Steuergeld lässt sich nicht alles richten. Denn zum einen darf nicht in Vergessenheit geraten, dass Deutschland ein mehr...

  • OZ: Kommentar zu Unternehmen / Deutsche Bahn / Bonus Osnabrück (ots) - Das falsche Signal Alle reden vom (schlechten) Wetter, hieß es einst in einer sehr erfolgreichen Bahnwerbung für das Zugfahren, das von Witterungsunbilden nicht beeinträchtigt sei. Lange ist's her. Jetzt reden alle von der Bahn. Die Nachricht, dass Managern für den Fall des Börsengangs ein satter Bonus in Aussicht gestellt worden ist, sorgt für politischen Wirbel. Zu Recht! Bei dem Beschluss des Bahn-Personalausschusses handelt es sich um eine Instinktlosigkeit, die einmal mehr am Image des Transportriesen kratzt. mehr...

  • OZ: Kommentar zu Hessen / Koalitionen / SPD Osnabrück (ots) - SPD als Risiko Dass Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti nach außen hin Zuversicht verbreitet, verwundert nicht. Aber selbst wenn es beim Zeitplan bleibt und am Dienstag bei der Ministerpräsidenten-Wahl alles glattgehen sollte, wird es kein Traumstart. In Umfragen trauen die meisten Befragten eher Roland Koch als Andrea Ypsilanti zu, Hessen voranzubringen. Umstritten ist neben der Duldung durch die Linkspartei auch der Koalitionsvertrag. So können die Pläne den Ausbau der Flughäfen Frankfurt und Kassen-Calden verzögern. mehr...

  • OZ: Kommentar zu Kongo / Konflikte Osnabrück (ots) - Missachtetes Lehrstück Wie das Eindämmen von Krisen mit Militär nicht funktioniert - dafür bietet der Kongo das Lehrstück. Man erinnere sich: Als die Bundeswehr vor zwei Jahren ihren zweiten Kongo-Kurzeinsatz beendete, fand Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul die Zeit reif, ,,stolz auf das Erreichte" zu sein. ,,Stabilität und Entwicklung" sagte die Regierung Merkel damals voraus. Und sieht sich gründlich widerlegt. Wie schon nach dem ersten EU-Einsatz 2003. Der fand nur gut 300 Kilometer nördlich mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht