OWM-Fachtagung 2008 / Werbung treibende spüren Krise
Geschrieben am 23-10-2008 |   
 
    Berlin (ots) - 
     Die Mitglieder der OWM spüren deutlich die Folgen der Finanzkrise    im eigenen Geschäft. In der traditionellen Umfrage prognostizieren    mehr als drei Viertel der Unternehmen, der Konsum in Deutschland    werde 2009 zurückgehen, ein Drittel rechnet mit sinkenden    Werbeausgaben im nächsten Jahr.
     Die Stimmung in den Werbung treibenden Unternehmen in Deutschland  hat sich merklich verschlechtert, die dramatische Krise der  Finanzmärkte hinterlässt deutliche Spuren. Das zeigt die aktuelle  Umfrage unter den Mitgliedern der Organisation Werbungtreibende im  Markenverband (OWM), die der OWM-Vorsitzende Uwe Becker auf der 13.  Jahrestagung des Verbandes in Berlin präsentierte.
     Nach der jährlichen Befragung der nahezu 100 OWM-Mitgliedsfirmen,  darunter viele Markenartikler mit hohen Werbeetats, glaubt kein  einziges der befragten Unternehmen, dass die Konsumausgaben im  nächsten Jahr steigen werden. Nur 22 Prozent rechnen mit einer  ähnlichen Entwicklung wie 2008, aber 78 Prozent erwarten eine  Verschlechterung des privaten Konsums. "Die Verbraucher ändern ihr  Konsumverhalten auch wegen der stark gestiegenen Energiekosten und  den Preissteigerungen bei Lebensmitteln, hervorgerufen durch die  gestiegenen Rohstoffpreise, sowie der Unsicherheit, wie es mit der  Konjunktur weitergeht", sagt der OWM-Vorsitzende Uwe Becker.
     Ähnlich kritisch wird die gesamtwirtschaftliche Lage im kommenden  Jahr von den werbenden Unternehmen eingeschätzt. Als gut wird sie von keinem Befragten beschrieben, 2007 waren es immerhin noch 48 Prozent. Rund drei Viertel, und damit deutlich mehr als 2007 mit ebenfalls 48  Prozent, schätzen die Lage als befriedigend ein, 27 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus (Vorjahr 4 Prozent).
     Werbeausgaben rückläufig
     Die negative Entwicklung schlägt sich auch auf dem Werbemarkt  nieder, denn 35 Prozent der Befragten prognostizieren rückläufige  Werbeausgaben für 2009 (Vorjahr 6 Prozent), 43 Prozent gehen von  konstanten Ausgaben aus. Immerhin 22 Prozent erwarten noch steigende  Budgets, nach 42 Prozent 2007.
     Die restriktiven Tendenzen zeigen sich auch in den Geschäftszahlen der Werbung treibenden Unternehmen für dieses Jahr. Während sich bei  60 Prozent der Umsatz parallel zur Gesamtwirtschaft entwickelt, sagen 56 Prozent, die Ertragsentwicklung verlaufe wesentlich schlechter.  Deutlich negativ fällt ein Vergleich mit 2007 aus: Sowohl Umsatz (32  Prozent) wie Ertrag (50 Prozent) fielen für einen großen Teil der  Teilnehmer schlechter aus als 2007. Trotzdem sagt Becker: "Damit ist  zwar der Optimismus gedämpfter, aber bei weitem nicht in Pessimismus  umgeschwenkt."
     Verschiebungen gab es auch beim Mediamix. Klarer Gewinner ist  weiterhin das Internet, wenn auch auf einem vergleichsweise niedrigen absoluten Niveau. Bei 81 Prozent der Befragten (Vorjahr 66%) hat die  Relevanz dieses Mediums gegenüber dem Vorjahr zugenommen.
     Deutliche Kritik an Werbeverboten
     Als besondere Herausforderungen für das nächste Jahr nennen die  Befragten an erster Stelle die beiden Themen "Werbeverbote" und  "Transparenz im Mediageschäft". Danach folgen "Preiserhöhungen" und  die "Fragmentierung der Medien". Nicht weniger als 95 Prozent der  Unternehmen erwarten künftig eine weiter zunehmende Regulierung des  Werbemarktes durch die Politik, knapp zwei Drittel befürchten, dass  sich dadurch ihre geschäftliche Situation verschlechtern wird.
     Becker kritisierte diese Entwicklung in seiner Eröffnungsrede:   "Zunehmend greift die Politik ein und schreibt uns vor, was gesagt  werden muss oder was gesagt werden darf." Der Regulierungswahn nehme  in teils erschreckendem Maße zu, so dass gut gemeinte Ansätze oft  verheerende Folgen hätten. Als Wähler verlangen die Politiker von den Bürgern Entscheidungen über hochkomplexe Sachverhalte, als  Verbraucher wird ihm jedoch jegliches Urteilsvermögen abgesprochen.  Die auf der Tagung intensiv diskutierte Frage, wer die  Marketing-Kommunikation in Zukunft bestimme, bekomme so eine neue  Dimension. "Denn längst sind es nicht nur die Probleme und Fragen der Verbraucher und die Antworten der Industrie", resümierte Becker,  sondern Verbote und Auflagen der Politik. "Verbraucherschutz ist  wichtig und auch im Interesse der Unternehmen", erklärte der  OWM-Vorsitzende, aber Verbote hätten nachweislich nicht dazu  beigetragen, den Konsum oder den Missbrauch bestimmter Genussgüter zu verringern.
     Beim Thema "Transparenz im Mediageschäft" kritisierte Becker das  Bestreben vieler Agenturen sich als eigene Wirtschaftsstufe zu  definieren. Diese haben sich von dem traditionellen Bild des Dreiecks aus Medien, Agenturen und werbenden Unternehmen verabschiedet.  Becker: "Sie definieren sich nicht mehr als neutraler Berater der  Unternehmen, sondern als Verkäufer und Händler von Werbezeiten."  Damit seien deutliche Parallelen zum Finanzgewerbe zu erkennen. "Die  Anlageberater der Banken waren in Wirklichkeit keine Berater mehr,  sondern Verkäufer von Produkten, die offensichtlich oft von der  Provisionshöhe und nicht vom Anlageinteresse der Kunden getrieben  wurden", so Becker.
     Die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) ist der  Verband der Werbung treibenden Unternehmen in Deutschland. Sie  vertritt die Interessen ihrer nahezu 100 Mitgliedsunternehmen in  allen Bereichen der Marketingkommunikation gegenüber Medien,  Agenturen, Politik und in der Mediaforschung. Die OWM tritt für die  Freiheit der Werbung ein und stellt Rahmenbedingungen sicher, die es  ihren Mitgliedsunternehmen erlaubt, Werbemaßnahmen so effizient und  effektiv wie möglich durchführen zu können. Unter den  Mitgliedsunternehmen befinden sich 100% der TOP 10 und rund drei  Viertel der 20 Unternehmen mit dem höchsten Werbebudget im deutschen  Werbemarkt. Insgesamt investieren die Unternehmen des Verbandes mehr  als sieben Milliarden Euro im Jahr für Kommunikation und Werbung.
  Originaltext:         OWM Fachtagung 2008 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/73323 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_73323.rss2
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  Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) Joachim Schütz Geschäftsführer Unter den Linden 42 10117 Berlin Tel.: 030. 20 61 68-0
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