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Wiesbadener Kurier: In der Falle Kommentar zu Afghanistan

Geschrieben am 20-10-2008

Wiesbaden (ots) - Nach dem neuen tödlichen Anschlag auf deutsche
Soldaten in Afghanistan hat es der Bundesregierung lange die Sprache
verschlagen. Doch statt die Debatte über den Sinn des
Afghanistan-Einsatzes zu scheuen, wäre es klüger, erst recht nach der
Aufstockung des Bundeswehr-Kontingents auf 4500 Mann, der Bevölkerung
offen zu sagen, dass sich Deutschland im Krieg befindet. In einem
Krieg, den die Alliierten im Begriff sind zu verlieren.
Im Krieg sind Verluste leider "normal". Und so werden die beiden
jetzt gefallenen Soldaten nicht die letzten sein, die im Sarg nach
Hause zurückkehren. Es gehört aber zu den Fürsorgepflichten des
Kriegsherrn, seine Truppen mit klarer Zielsetzung, der richtigen
Strategie und mit den bestmöglichen Mitteln versehen ins Gefecht zu
schicken. Und daran hapert es seit geraumer Zeit bei der
Isaf-Mission.
In der Region Kundus, wo die Bundeswehr bis heute die meisten
Anschläge zu verzeichnen hat, lassen sich die Defizite exemplarisch
erkennen. Eine besonders unfähige und korrupte staatliche Verwaltung
und die Konkurrenz extrem vieler Stämme und Clans haben den Taliban
die neuerliche Infiltration in die Gesellschaft erleichtert. In einer
solchen Situation bleibt der Truppe nur die Wahl zwischen Pest und
Cholera: Rückzug in die eigene Wagenburg. Dann kann man freilich auch
gleich abziehen. Oder wirksame Offensive gegen die Rebellen in den
erkannten Problemgebieten. Dazu braucht man mehr Soldaten und
entsprechendes Gerät. Der Mittelweg, stichprobenähnliche Patrouillen,
führt offensichtlich immer öfter in tödliche Fallen. An zivilen
Aufbau ist in solch labiler militärischer Lage ohnehin nicht zu
denken. Auch eine Mitarbeiterin einer internationalen
Hilfsorganisation ist gestern auf offener Straße von den Taliban
erschossen worden.

Originaltext: Wiesbadener Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_64428.rss2

Pressekontakt:
Wiesbadener Kurier
Juliane Venema
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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