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Nie wieder Streubomben! / Gedenken an die Opfer im Libanon zwingt zum Verbot dieser Waffen

Geschrieben am 13-08-2008

München (ots) - Zwei Jahre nach dem massiven Einsatz von
Streumunition im Libanon wird weltweit der Toten und Verletzten
gedacht. Durch die Unterzeichnung eines Internationalen
Verbotsvertrags im Dezember sollen solche Opfer in Zukunft vermieden
werden.

Im Süd-Libanon, wo nach Schätzungen der Vereinten Nationen im Jahr
2006 ungefähr vier Millionen Streubomben von der israelischen Armee
abgeworfen wurden, gedenken heute Abend über 5.000 Menschen der
zahlreichen Libanesen, die durch Streubomben und die Blindgänger, die
sie hinterlassen haben, getötet oder grausam verstümmelt wurden.
Parlamentarier, Streubombenopfer, religiöse Würdenträger und
Aktivisten entzünden bei einer gemeinsamen Aktion Hunderte von
Kerzen. Gedenkfeiern und Proteste gibt es auch im Nord-Libanon, in
West-Bekaa, Thailand, Indien, Neuseeland, dem Kosovo und in
Kambod-scha.

"Mein fünfjähriger Sohn wurde beim Spielen im Park vom Blindgänger
einer Streubombe getötet. Er ist eines der vielen Kinder, die diesen
Waffen zum Opfer fallen", sagte der libanesische Aktivist Raed
Mokaled. "Ich fordere alle Regierungen auf: Betrachtet diese Kinder
so als wären es eure eigenen. Beschließt ein Verbot, bevor noch mehr
unschuldige Menschen sterben."

Dieses Jahr im Mai haben über 100 Regierungen in Dublin einen
Vertragsentwurf angenommen, der den Einsatz, die Produktion, die
Weitergabe und die Lagerung von Streumunition verbietet. Der Vertrag
wird zu verbindlichem Internationalen Recht, sobald er am 3.
De-zember in Oslo unterzeichnet und von mindestens 30 Staaten
ratifiziert wurde.

Thomas Nash von der Cluster Munition Coalition erklärte heute:
"Über 100 Regierungen zeigten im Mai in Dublin den politischen
Willen, Streumunition zu verbieten. Jetzt müssen sie zu ihren
Versprechungen stehen und den Vertrag in Oslo unterzeichnen. Das
schulden sie den Opfern aus dem Libanon und den 30 anderen
betroffenen Ländern."

Auch die deutsche Regierung hat bereits angekündigt, den
Verbotsvertrag zu unterzeichnen und rasch zu ratifizieren. "Wir
begrüßen die Bereitschaft zum Verbot und fordern eine konsequente
Umsetzung in die nationale Gesetzgebung", sagte François De
Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap International Deutschland.
"Dieser Vertrag wird so weit reichende Maßnahmen zur Opferhilfe wie
bisher kein anderer internationaler Vertrag enthalten. Dadurch soll
auch die Räumung der Blindgänger und die Unterstützung der Opfer im
Libanon und in anderen betroffenen Ländern stark gefördert werden."

Während des Kriegs im Juli und August 2006 hat die israelische
Armee Millionen von Streubomben im Süd-Libanon abgeworfen und dabei
zahlreiche Wohngebiete getroffen. Hunderttausende Blindgänger blieben
zurück und haben seitdem das Leben von 213 Zivilisten gefordert und
52 Kampfmittelbeseitiger bei der Arbeit getötet. Die Menschen in der
Region, die vom Anbau von Oliven und Tabak leben, können immer noch
nicht auf ihren Feldern arbeiten, da in den Böden noch unzähligen
Blindgänger lauern. Trotzdem gehen sie manchmal das Risiko ein, die
verseuchten Zonen zu betreten, weil sie ihre Familien ernähren
müssen.

Seit zwei Jahren arbeitet Handicap International an der Räumung
der Blindgänger in den verseuchten Gebieten. Die 42
Kampfmittelbeseitiger von Handicap International haben bisher 24
verseuchte Gebiete geräumt. Das entspricht einer Fläche von 120
Fußballfeldern.

Originaltext: Handicap International
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16206
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16206.rss2

Pressekontakt:
Eva Maria Fischer
089-54 76 06-0,
www.handicap-international.de
www.streubomben.de


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