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Westfalenpost: Falsches Signal

Geschrieben am 31-07-2008

Hagen (ots) - Clement vor dem Rauswurf aus der SPD
Von Jörg Bartmann
Wolfgang Clement hat es sich und vielen anderen nie leicht gemacht.
Er ist ein ungeduldiger Rechthaber, der mit seinen Schnellschüssen
schon manchen Genossen verunglimpfte und in der SPD für seine
Leistungen respektiert, aber nie geliebt wurde. Das wollte der
Ex-Ministerpräsident, Ex-stv.Parteichef, Ex-Wirtschaftsminister und
nun bald Ex-SPD-Mitglied wohl auch nicht in erster Linie. Auf seinem
speziellen Weg hat Clement nur wenige auf Augenhöhe akzeptiert und
sich seinen Ruf vom Hoffnungsträger zum Gejagten hart erarbeitet.
Gleichwohl hat man ihn ertragen und absichtsvoll mit dem Parteiruck
nach links in der politischen Mitte als Mitinitiator der Agenda 2010
verkümmern lassen.
Dabei ist die Balance zwischen Clement und Partei verloren gegangen.
Die Sozialdemokraten haben das in Gang gesetzt, was dem Polit-Rentner
oft genug vorgeworfen wurde: Intoleranz. Sein Rauswurf ist das
falsche Signal. Auch einen derartigen Querkopf und Querdenker muss
eine Volkspartei aushalten. Die Rüge nach seinen undisziplinierten,
törichten Aussagen unmittelbar vor den hessischen Landtagswahlen
hätte genügt. Jetzt ist eine Lawine losgetreten, bis hin zur
Bundesschiedskommission, die die Bedeutung des Rauswurfs erheblich
toppt. Für das breite Publikum war Clement nur noch eine Randfigur,
mit dem Parteigebaren gibt es eine neue Lage.
Im Sommertheater wird das Thema genüsslich dargeboten: Wenn der
Vorhang fällt, wird deutlich, wie zerrissen die SPD sich darstellt
und ihr die nötige Streitkultur fehlt, um auf gezielte Provokationen
geschickt zu reagieren.

Originaltext: Westfalenpost
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Westfalenpost
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