| | | Geschrieben am 25-07-2008 Lausitzer Rundschau: Barack Obama inszeniert sich als Symbol des Aufbruchs: Der Kennedy-Effekt
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 Cottbus (ots) - Die Deutschen würden Obama wählen. Ob es die
 Bürger der Vereinigten Staaten tun, muss sich erst noch zeigen. Aber
 seit Donnerstagabend ist es ein Stück wahrscheinlicher, dass der 44.
 US-Präsident ein Senator aus Illinois mit kenianischen Wurzeln sein
 wird.
 Denn vor der Berliner Siegessäule ist viel von der Faszination
 sichtbar geworden, die den 46-Jährigen, der vor vier Jahren selbst in
 den USA noch weitgehend unbekannt war, zum Sieg über die scheinbar
 unangreifbare Top-Favoritin Hillary Clinton in den US-Vorwahlen der
 Demokraten geführt hat. Und die jetzt 200 000 meist junge Menschen
 auf die erste politische Fanmeile lockte, die die Bundesrepublik je
 erlebt hat.
 Es ist so etwas wie der Kennedy-Effekt: Der Kandidat wirkt so jung,
 dynamisch, charismatisch, voller Energie wie der legendäre
 US-Präsident, dessen jüngster Bruder Ted Obama nicht von ungefähr
 unterstützt. Besonders die Jungen spricht er an - mit einem
 Idealismus und einem Sendungsbewusstsein, wie das wohl nur
 US-amerikanische Politiker einigermaßen glaubhaft verkörpern können.
 Und vor allem dient er ihnen, so wie einst Kennedy, als
 Projektionsfläche ihrer Hoffnungen: Er inszeniert sich als Symbol für
 den Aufbruch - und dafür, dass die Dinge nach acht Jahren George W.
 Bush wieder in Ordnung gebracht werden können. Dass Schluss sein soll
 mit den Vereinigten Staaten des Waterboarding und des bornierten
 Unilateralismus, ist eine Überzeugung, die Europäer und US-Amerikaner
 vereint. Und die Obama in seiner Rede mit ungewöhnlich
 selbstkritischen Passagen über die Fehler der Vereinigten Staaten
 bediente.
 Auch sonst gelang dem Senator das Kunststück, sich gleichzeitig an
 das (Wahl-) Publikum zu Hause und an die Europäer zu wenden. Obamas
 Idealismus - die Forderungen nach dem Niederreißen der Mauern
 zwischen Völkern und Religionen oder die Rettung der Welt vor Hunger,
 Terror, Aids und Klimakollaps - mag hierzulande belächelt werden.
 Aber es soll sich keiner täuschen: Der Kandidat wird die
 hochfliegenden Ideale, sollte er Präsident werden, mit ganz konkreten
 Forderungen untersetzen - beispielsweise nach einer deutlichen
 Erhöhung des deutschen Truppenkontingentes in Afghanistan. Spätestens
 dann wird manchem Fan von heute der Jubel im Halse stecken bleiben.
 Vorerst aber bleibt Obama ein uneingelöstes Versprechen. Ein
 Versprechen, dass sich die einzig verbliebene Supermacht endlich
 wieder an die Lehre aus der Berliner Luftbrücke erinnert, die der
 Kandidat in der eindrucksvollsten Passage seiner Rede
 herausgearbeitet hat: Dass Herzen nicht durch den Abwurf von Bomben
 gewonnen werden können. Sondern nur durch Menschlichkeit und
 Solidarität.
 
 Originaltext:         Lausitzer Rundschau
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