| | | Geschrieben am 25-07-2008 Baugrunduntersuchung gefährdet Meeresschutzgebiet "Fehmarnbelt"
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 Berlin/München/Quickborn (ots) - NABU, GRD und GSM protestieren
 scharf gegen die geplante vierwöchige Baugrunduntersuchung in einem
 ca. 40 Quadratkilometer großen Korridor zwischen den Inseln Fehmarn
 (D) und Lolland (DK). Wissenschaftler des dänischen
 Umweltforschungsinstituts NERI haben das Gebiet um den Fehmarnbelt
 erst vor kurzem als ganzjährig wichtigen Schweinswal-Lebensraum
 identifiziert. Der Belt ist demnach eines der drei wichtigsten
 Schweinswalgebiete in Deutschland und erfüllt zudem eine zentrale
 Korridorfunktion zwischen den im Bestand stark zurückgehenden
 westlichen und dem fast ausgestorbenen östlichen
 Schweinswalvorkommen. Wird das Gebiet über einen langen Zeitraum
 erheblich mit Lärm belastet, geraten junge Schweinswalkälber in
 Gefahr.
 
 Besonders betroffen sind die hier häufig nachgewiesenen Weibchen:
 "Gerade jetzt ist mit einer großen Zahl von Schweinswalkälbern zu
 rechnen, die besonders sensibel auf Lärm reagieren", befürchtete
 Petra Deimer von der GSM. Das Forschungs- und Technologiezentrum
 Büsum FTZ hat im Fehmarnbelt für den August die im Jahresverlauf
 höchste Dichte von Schweinswalen festgestellt. "Ausgerechnet in
 dieser für das Überleben der Meeressäuger so wichtigen Zeit die
 lärmintensiven Untersuchungen zu genehmigen, zeigt einmal mehr, dass
 Wal- und Meeresschutz in Deutschland offensichtlich nur auf dem
 Papier existieren", bedauerte Ulrich Karlowski, Diplom-Biologe von
 der GRD.
 
 Die bei der Seismik-Kampagne eingesetzten Geräte, "Sparker"
 genannt, schlagen dicht unter der Wasseroberfläche elektrische Funken
 und erzeugen dreimal in der Sekunde einen lauten Knall, der über den
 Wasserkörper in den Meeresboden eindringt. Sparker verursachen so
 Schallimpulse mit Spitzenwerten von 230 Dezibel - vergleichbar dem
 Lärm von Rammarbeiten an Offshore-Windparks. Aus dem reflektierten
 Schall wollen Geophysiker Informationen über die Schichtung des
 Untergrundes für den Brückenbau gewinnen. In Dänemark wurden noch in
 21 km Entfernung bei derart lautem Rammen deutliche
 Verhaltensreaktionen von Schweinswalen beobachtet. NABU, GRD und GSM
 befürchten, dass die sensiblen Meeressäuger durch die massiven
 Schallemissionen geschädigt, zumindest aber für einen Monat aus ihrem
 angestammten, wichtigen Lebensraum vertrieben werden.
 
 Die drei Verbände fordern von den Genehmigungsbehörden bei derart
 gravierenden Eingriffen in EU-Schutzgebiete frühzeitig eingebunden zu
 werden, statt davon nur aus der Presse zu erfahren. Durch die
 Arbeiten wird das FFH-Gebiet "Fehmarnbelt", dessen wertgebende Art
 der Schweinswal ist, beeinträchtigt. In Meeresschutzgebieten sollten
 nach Ansicht von NABU, GRD und GSM grundsätzlich lärmintensive
 Eingriffe verboten werden. "Den Artenschutz rein wirtschaftlichen
 Interessen unterzuordnen ist unverantwortlich und dokumentiert die
 mangelnde Sensibilität der Planer", kritisierte Olaf Tschimpke,
 NABU-Präsident. Tschimpke betonte, im weiteren Verfahren alle
 rechtlichen Mittel ausschöpfen zu wollen. Nach Auffassung der drei
 Verbände behindert die nach neuen Berechnungen mindestens 8
 Milliarden Euro teure Brücke den auch für Schweinswale
 lebenswichtigen Wasseraustausch zwischen Nord und Ostsee, stellt ein
 enormes Risiko für die Schiffssicherheit in einem der sensibelsten
 Meeresgebiete der Erde dar und gefährdet zudem den Hotspot des
 Vogelzugs in Nordeuropa.
 
 NABU, GSM und GRD fordern zudem vom Bundesumweltministerium,
 geeignete Richtlinien zu erarbeiten, die Meeresumwelt vor schädlichen
 Schallauswirkungen zu schützen. Neben der Seismik sind
 Meeressäugetiere durch Sprengung von Altmunition, Ramm- und
 Bauarbeiten im Rahmen der Errichtung von Offshore-Windparks,
 Lärmquellen von Öl- und Gasfördereinrichtungen sowie militärische
 Sonare zur U-Bootortung bedroht.
 
 Im Internet zu finden unter www.NABU.de, www.delphinschutz.org und
 www.gsm-ev.de.
 
 Originaltext:         NABU
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2
 
 Pressekontakt:
 Für Rückfragen:
 Ulrich Karlowski, Gesellschaft zur Rettung der Delphine, Tel.
 089-74160410
 Ingo Ludwichowski, NABU Schleswig-Holstein, Tel. 0160-96230512
 
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