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Allg. Zeitung Mainz: Mäkeln hilft nicht (Kommentar zu G8)

Geschrieben am 09-07-2008

Mainz (ots) - "Heiße Luft", "Bankrotterklärung", "Farce" - das
sind noch die vornehmsten Kommentare zum G8-Gipfel. Umweltschützer,
Gewerkschafter und Welthungerhilfe bilden eine wortgewaltige Phalanx
und üben vernichtende Kritik an den Beschlüssen von Toyako. Bizarr
wird es, wenn sich der spanische Ministerpräsident Zapatero zuhause
in Madrid darüber mokiert, dass die G8-Repräsentanten das Thema
Lebensmittelknappheit bei einem 19-Gänge-Menü besprochen hätten.
Solche Mäkelei ist, auch wenn man über Bescheidenheit und Stilfragen
sicher diskutieren kann, Heuchelei und blanker Populismus. Herrscht
denn tatsächlich die Erwartung vor, dass die Staats- und
Regierungschefs der wichtigsten Industrienationen binnen Tagen die
gesamte Palette der drängendsten Menschheitsprobleme lösen,
insbesondere, soweit es um Hunger geht und um die Klimafrage? Das
wäre mehr als naiv. Festzuhalten bleibt, dass sich die Amerikaner in
Toyako zum ersten Mal so etwas wie ein Zugeständnis in Sachen
Treibhaus-Emissionen abringen ließen. Das ist objektiv sicher bitter
wenig, aber viel besser als nichts. Vor allem bietet es eine gute
Basis dafür, dass es mit Barack Obama, so er der nächste US-Präsident
ist, noch deutlich einfacher wird. Es geht bei solchen Treffen in
starkem Maße um Kommunikation, um Vertrauensgewinn. Wer schon einmal
zusammen gegessen hat, findet später bei existenziellen Krisen
vielleicht leichter zueinander, ganz egal, ob das Menü zwei oder 19
Gänge hatte. Das bedeutet nicht, dass ein Fazit "außer Spesen nichts
gewesen" zu akzeptieren wäre. Die Probleme sind riesig, und sie
müssen schnell gelöst werden. Aber wie anders als durch hartnäckige
Verständigungsversuche sollte das geschehen?

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


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