Deutschland auf dem Weg in die klimapolitische Sackgasse. WWF übergibt Petition an Minister Gabriel und stellt Emissionshandels-Studie vor.
Geschrieben am 29-05-2006 |   
 
    Berlin (ots) - Der WWF unterstrich heute in Berlin mit der  Übergabe einer Petition an Umweltminister Sigmar Gabriel seine  Forderung nach einem wirksamen Emissionshandel. Zehn junge  WWF-Aktivisten überreichten Gabriel 2.000 Unterschriften und  forderten ihn auf, die Weichen für eine klimafreundliche  Energiepolitik zu stellen. Nach Ansicht der Umweltstiftung führt der  aktuelle Entwurf  des Nationalen Allokationsplans (NAP2 vom  13.4.2006) in die klimapolitische Sackgasse. Dies ist das Ergebnis  einer neuen Studie zu den "Auswirkungen verschiedener  Allokationsregeln auf die Investitionen im Strommarkt", die der WWF  ebenfalls heute vorstellte. Die Studie wurde vom Berliner  Öko-Institut erarbeitet.
     Der Report fokussiert auf den deutschen Stromerzeugungssektor, da  dieser allein für ein Achtel aller europäischen CO2 Emissionen  verantwortlich ist. In den kommenden beiden Jahrzehnten wird in  Deutschland rund die Hälfte der Kraftwerke ersetzt. Werden die  vorgelegten Pläne in die Tag umgesetzt, wird der CO2-Ausstoss laut  der WWF-Studie nur geringfügig abnehmen. Problematisch seien auch die langjährigen Freistellungszeiträume für die Zuteilungsregelungen der  folgenden Handelsperioden. Durch den Verzicht auf einen  ambitionierten Ausbau der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030  könne auch der vereinbarte Kernenergie-Ausstieg unter Druck kommen.
     Der Emissionshandel solle marktwirtschaftliche Anreize für  klimafreundliche Investitionen setzen. Von herausragender Bedeutung  sei dazu die Neuanlagenregelung. In der WWF-Studie wurden deshalb  umfassende Modellanalysen für die Wirkung verschiedener  Neuanlagen-Zuteilungsregelungen auf die Entwicklung des zukünftigen  Kraftwerksparks und der damit einhergehenden Emissionen durchgeführt. Die Neuanlagenregelung sei prägend für die Kraftwerksstruktur und  damit die CO2-Emissionen der kommenden Jahrzehnte, so der WWF.
     "Ziel der europäischen und deutschen Klimapolitik ist es, den  globalen Temperaturanstieg gegenüber vorindustriellen Werten auf  unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Dazu müsste der Stromsektor  seine Emissionen um 60 bis 80 Prozent senken. Eine solche Minderung  kann mit dem aktuellen Entwurf des Nationalen Allokationsplans nicht  erreicht werden" beklagt Regine Günther, Leiterin des  WWF-Klimareferats. "Durch den Emissionshandel könnten bis zum Jahr  2030 Minderungen von etwas 60 Millionen Tonnen CO2 erzielt werden.  Mit den jetzigen Regelungen erreichen wir mit 20 Millionen Tonnen nur ein Drittel der möglichen Minderung."  Dies entspreche im Vergleich  zum Niveau der gesamten deutschen Treibhausgase einer Verringerung  von nur fünf Prozent. Ein solcher Beitrag sei mit einem  Minderungspfad von 60 bis 90 Prozent bis 2050 kaum noch vereinbar.
     Der WWF fordert die Bundesregierung auf, den Nationalen  Allokationsplan zu verbessern, um anspruchsvollen Klimaschutz in  Deutschland zukünftig möglich zu machen.
  Originaltext:         WWF World Wide Fund For Nature Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6638 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6638.rss2
  Weitere Informationen: Die WWF-Studie können Sie telefonisch bei Ralph Kampwirth,  WWF-Pressestelle, unter Tel. 040-530200-118 anfordern. (Bitte  beachten Sie: aus technischen Gründen ist der WWF voraussichtlich bis heute Abend nicht per Email oder Internet erreichbar)
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