(Registrieren)

Rheinische Post: Karlsruher Fehler

Geschrieben am 23-05-2006

Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels

Mit seiner Entscheidung, dass die Rasterfahndung bei der
Terroristen-Ausspähung nicht vorsorglich, vielmehr nur bei
hinreichend konkretem Verdacht betrieben werden dürfe, bleibt sich
das Bundesverfassungsgericht treu. Mit dem 1983 aus Artikel 2 der
Verfassung abgeleiteten Grundrecht, über die Verwendung seiner
persönlichen Daten grundsätzlich selbst befinden zu dürfen, schuf
Karlsruhe den von Sicherheitskräften beklagten Vorrang des
Datenschutzes. Dabei trat und tritt auch jetzt wieder der Gedanke in
den Hintergrund, dass Freiheit ohne Sicherheit eine Marke von
geringem Wert ist.
Zu Recht schreibt Verfassungsrichterin Haas in ihrem vom Karlsruher
Mehrheitsbeschluss abweichenden Votum, Sicherheit sei die Grundlage
der Freiheit. Die der Rasterfahndung eigene Beeinträchtigung des
Datenschutzes auch solcher Menschen, die hernach durchs Raster
fallen, also harmlose Zeitgenossen sind, ist weniger gravierend als
die Gefahr, die von noch unerkannten Terroristen für höchste
Rechtsgüter wie Leben und Gesundheit ausgeht. Zwar gibt die Polizei
eine einmal erhaltene Gesetzeswaffe ungern aus der Hand, weil sie zur
Unterbewertung des Datenschutzes neigt. Karlsruhe aber tendiert zur
Überbewertung, was auch nicht gut ist.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

13960

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Armer DGB Düsseldorf (ots) - Von Antje Höning Tag der Wahrheit beim Gewerkschaftsbund: DGB-Chef Sommer bekam das schlechte Wahlergebnis, das er verdient. Er ist ein lausiger Stratege, der mit seiner Fundamental-Opposition gegen die Hartz-Reformen den Draht zur rot-grünen Regierung kappte und das Entstehen der Linkspartei möglich machte. Und nicht mal Machtpolitik kann er: Zwei seiner Kandiaten für den Vorstand setzen sich nur mühsam durch. Damit wird auch nichts aus dem Signal des Aufbruchs, das Sommer mit einer kraftvollen Wahl der CDU-Frau mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Bundesverteidigungsminister Jung hält Neubestimmung deutscher Sicherheitsinteressen für überfällig - Bundeswehr ist keine Weltpolizei Saarbrücken (ots) - Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hält eine Neubestimmung deutscher Sicherheitsinteressen für "überfällig". Dabei müsse auch über die Grenzen internationaler Bundeswehreinsätze gesprochen werden, sagte er der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Die Bundeswehr ist keine Weltpolizei, auch nicht im Rahmen der Nato", meinte der Unionspolitiker. Deshalb habe er die Diskussion mit dem Konzept für ein neues Weißbuch angestoßen. Darin solle eine neue sicherheitspolitische Standortbestimmung vorgenommen mehr...

  • Rheinische Post: CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn kritisiert Ärzte-Proteste Düsseldorf (ots) - Der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn hat die Ärzte für ihre massiven öffentlichen Proteste kritisiert. "Die Tonlage der vergangenen Wochen finde ich mehr als schwierig", sagte er der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Spahn betonte, die Mediziner sollten "vernünftige und bezahlbare Vorschläge" machen. Der Gesundheitspolitiker Spahn bezog sich damit auf Äußerungen des Ärztepräsidenten Jörg-Dietrich Hoppe, der erklärt hatte, die Ärzte wollten sich nicht mehr am "ethischen Nasenring durch die gesundheitspolitische mehr...

  • Rheinische Post: Finanzministerium: Steuerbelastung nach Unternehmensteuerreform maximal 30 Prozent / Für Bund aufkommensneutral / Gewerbesteuer bleibt voraussichtlich Düsseldorf (ots) - sollen infolge der für 2008 geplanten Unternehmensteuerreform mit höchstens 30 Prozent steuerlich belastet werden. Das hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Barbara Hendricks, in Aussicht gestellt. "Wir streben an, eine Gesamtsteuerbelastung von 30 Prozent nicht zu überschreiten", sagte Hendricks der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Derzeit zahlen die Unternehmen 25 Prozent Körperschaft- und im Schnitt rund 14 Prozent Gewerbesteuer. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück will die mehr...

  • Bundestagsabgeordnete diskutieren über "Die Verantwortung der UNO für den Frieden im Kongo" Berlin (ots) - Wenige Tage vor dem Beschluss des Deutschen Bundestages über eine deutsche Beteiligung im Rahmen der EU-geführten Mission (EUFOR RD CONGO) lädt die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) am kommenden Montag, den 29. Mai 2006 zum Mittagsgespräch mit Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen. THEMA "Die Verantwortung der UNO für den Frieden im Kongo" Es diskutieren: Hartwig Fischer (MdB, CDU/CSU), Birgit Homburger (MdB, F.D.P.), Rolf Kramer, (MdB, SPD), Kerstin Müller (MdB, Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Prof. Dr. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht