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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Schulpolitik in NRW

Geschrieben am 27-05-2008

Bielefeld (ots) - Streber gelten allgemein als unbeliebt. Sie sind
meistens Außenseiter. Mit ihnen will niemand etwas zu tun haben. Sie
pauken nur, anstatt cool zu sein und Schule blöd zu finden.
In diesem Fall ist das anders. Fünf Wochen vor Beginn der
Sommerferien hat eine »Schülerin« namens Barbara Sommer ihr
Zwischenzeugnis erhalten. Zwei Einsen, drei Zweien und ein
Befriedigend stehen da schwarz auf weiß. Streberin. Aber eine
beliebte Streberin.
Denn von guten Noten konnte Nordrhein-Westfalen bislang nur träumen.
Jetzt ist alles anders. Nach dem überstandenen Pisa-Schock ist NRW in
Sachen Schulpolitik Spitzenreiter.
Barbara Sommer hat ihre Hausaufgaben gemacht. Kopfnoten, freie Wahl
der Grundschule, Sprachtests für Vierjährige, mehr individuelle
Förderung, 5000 neue Lehrer, Reduzierung des Unterrichtsausfalls um
gut 40 Prozent. Ausbau von Ganztagsschulen, Zentralabitur, Verkürzung
der Gymnasialzeit auf acht Jahre - und diese Liste ist nicht einmal
vollständig.
Erinnern wir uns an die Landtagswahlen vor drei Jahren: Damals hatte
die NRW-CDU versprochen, neue Lehrer einzustellen und insgesamt das
Schulsystem zu reformieren. Heute wissen wir: Es waren keine leeren
Worte. Trotz zum Teil massiver Kritik hat Barbara Sommer ihren Weg
kontinuierlich fortgesetzt.
Sommer setzte da an, wo es nötig war: Schulleiter sind dem
politischen Anspruch nach als Führungskräfte verantwortlich für das
Gelingen der pädagogischen und erzieherischen Arbeit. Das heißt im
Klartext: Lehrer werden nicht nur gefördert und in ihren Rechten
gestärkt (Stichwort »Eigenverantwortliche Schule«), sondern auch
hinsichtlich ihrer eigenen Qualität kontrolliert.
Lehrern, aber vor allem Schülern ist - und das ist die Kehrseite der
Medaille - in den vergangenen drei Jahren viel zugemutet worden.
Barbara Sommer hat bei ihren Reformen den Turbo eingeschaltet. Das
hatte viele Vor-, aber auch Nachteile. Nicht zuletzt bei der
Einführung des Turbo-Abiturs geriet der Schul-Motor an manchen
Stellen ins Stottern. Frau Sommer hat aufs Gaspedal getreten, aber
der Rennwagen war manchmal nicht in der Lage, so schnell zu fahren,
wie die Frau am Steuer es wollte. Die Suppe auslöffeln müssen leider
die Schüler, die von Sommers Kritikern als Versuchskaninchen
bezeichnet werden.
Aber eine Alternative gibt es nicht. Alte und verkrustete Strukturen
mussten aufgebrochen werden. Dass es an manchen Stellen angesichts
derartiger Reformanstrengungen noch nicht rund läuft, ist ganz
normal.
Die schulpolitischen Weichen sind gestellt. Es ist gut, dass die
Ministerin betont hat, sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen zu
wollen. Wörtlich sagte sie: »Der Spitzenplatz ist uns ein Anreiz,
nicht nachzulassen«. Daran wird sich Frau Sommer messen lassen
müssen. Denn das nächste Zeugnis kommt bestimmt.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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