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Weinzierl: "Endlich handeln, sonst steht die Glaubwürdigkeit der Delegierten aus 191 Ländern auf der Roten Liste"

Geschrieben am 27-05-2008

Bonn (ots) -

DBU-Kuratoriumsvorsitzender mahnt zur Eröffnung der "Expo der
Vielfalt" konsequenten Artenschutz an

"Jetzt wird sich zeigen, ob die Weltgemeinschaft tatsächlich ihre
elementarste Grundlage bewahrt: den unschätzbaren Wert ihrer Natur
mit ihrer reichen Artenvielfalt. Klappt das nicht, steht die
Glaubwürdigkeit der Delegierten aus 191 Ländern auf der Roten Liste."
- Anlässlich der Eröffnung der von der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt (DBU) organisierten "Expo der Vielfalt" im Rahmen der
Konferenz zum Schutz der biologischen Vielfalt der Vereinten Nationen
(United Nations, UN) nahm DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert
Weinzierl heute in Bonn die Teilnehmer der Staatenkonferenz in die
Pflicht. Die starten ab morgen in die entscheidende Ministerrunde.
Weinzierl betonte, dass angesichts des weltweiten Artenschwundes
"endlich gehandelt" werden müsse. Und da sei jeder gefragt. Die DBU
etwa habe seit ihrer Gründung 1991 rund 400 Naturschutzprojekte mit
95 Millionen Euro gefördert. Und gerade erst habe sie sich bereit
erklärt, 46.380 Hektar Naturschutzflächen des Bundes zu übernehmen
und damit für die Zukunft zu sichern.

"Deutschland hat einen großen Nachholbedarf bei der Erhaltung der
biologischen Vielfalt im eigenen Lande", sagte Weinzierl.
Artensterben habe es auf der Erde zwar immer gegeben, aber noch nie
in einem solch rasanten Tempo wie heute: etwa hundert Mal schneller
als von der natürlichen Evolution vorgesehen. Jeden Tag würden
weltweit circa 150 der insgesamt rund 1,8 Millionen Tier- und
Pflanzenarten aussterben. Schuld daran seien vor allem die Ausrottung
der Regenwälder und die Überfischung der Meere. Weinzierl: "Kurz:
unser Konsumverhalten und Lebensstil."

Das Artensterben werde durch den Klimawandel und die Konkurrenz um
Flächen noch verstärkt. Weinzierl: "Täglich werden allein in
Deutschland über 110 Hektar für den Siedlungs- und Straßenbau
verbraucht - rund 154 Fußballfelder. Weltweit werden pro Tag sogar
35.000 Hektar Wald vernichtet. Diese Zerstörung der biologischen
Vielfalt müssen wir stoppen und dem Naturschutz mehr Bedeutung
verleihen." Denn es sei die Natur, die den Klimawandel aufhalten
könne. Moore und intakte Waldgebiete speicherten riesige Mengen
Kohlendioxid. Weinzierl: "Wir müssen Naturflächen bewahren und
Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt verbessern.
Nur so kann auch der Klimawandel aufgehalten werden. Naturschutz
gehört zu unseren wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen!"

Erst vor zwei Wochen hatte die Bundesregierung der DBU 46.380
Hektar ehemals militärisch genutzte Liegenschaften als Nationales
Naturerbe übertragen. Weinzierl: "Auf diesen Flächen will die DBU die
Strukturvielfalt und den heimischen Reichtum an Tier- und
Pflanzenarten erhalten und verbessern." Durch den jahrzehntelangen
militärischen Übungsbetrieb hätten sich auf den weitgehend
unzerschnittenen, ungestörten Flächen wertvolle Lebensräume für
bedrohte Arten erhalten und entwickeln können. "Diese Standorte sind
Heimat für viele seltene Spezialisten, die sonst kaum noch
Rückzugsgebiete finden wie beispielsweise der Wiedehopf oder seltene
Insektenarten."

Neben Weinzierl nahmen an der Eröffnung der "Expo der Vielfalt"
teil: Jochen Flasbarth, Abteilungsleiter Naturschutz im
Bundesumweltministerium, Prof. Dr. Wilhelm Barthlott, Direktor des
Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen der Universität Bonn und
Träger des Deutschen Umweltpreises der DBU, Edgar Endrukaitis,
Koordinator der Business- und Biodiversity-Initiative der Deutschen
Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), und die
Bundesgeschäftsführerin der Naturschutzjugend im Naturschutzbund
(NAJU), Christine Sauer. Auf dem Bonner Robert-Schumann-Platz
präsentieren sich Organisationen und Einrichtungen in einem bunten
Rahmenprogramm bis Freitag der Öffentlichkeit. Über 200 Aussteller
aus fünf Kontinenten bieten nicht nur Fachleuten ein breites
Programm: Neben Informationsständen zeigt die DBU zwei Ausstellungen,
organisiert hochkarätig besetzte Diskussionsrunden und bringt
künstlerische Beiträge auf die Bühne.

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Taalke Nieberding
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de


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