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Westfalenpost: In der Zwickmühle Köhlers Bewerbung bringt SPD in Nöte

Geschrieben am 23-05-2008

Hagen (ots) - Von Bodo Zapp

Die Karten liegen auf dem Tisch, jedenfalls die mit schwarzgelber
Färbung. Horst Köhlers Ja zu einer zweiten Amtszeit bringt die SPD in
Nöte. Wenn sie im Gegenzug Herz Dame ausspielt und die in einem Jahr
auch noch sticht, wäre die Präsidenten-Wahl gewonnen und die
Bundestagswahl damit wahrscheinlich verspielt. Nur mit Stimmen der
Linken könnten SPD und Grüne Köhler abwählen - der in der Bevölkerung
populär ist. Die Beteuerung, auf Bundesebene mit den Linken keine
Koalition einzugehen, würde SPD-Chef Beck niemand abnehmen.
Alles andere als eine Festlegung auf Gesine Schwan als
Gegenkandidatin würde jedoch bei den Vorsignalen aus der SPD-Führung
(Welche Führung?, möchte man fragen), überraschen. Vom
Selbstbewusstsein der Partei sprach der Vorsitzende etwas
leichtfertig - aus dieser Nummer kommt er wohl nicht heraus. Auch
nicht aus der unangenehmen Fragestellung, ob Frau Narjes und der
linke Flügel den Parteikurs setzen oder der, der als Chef gewählt
wurde.
Eine weitere Schramme ist Beck sicher. Die Unterstützung der
Köhler-Kandidatur könnte langfristig weniger schmerzen, aber den
richtigen Zeitpunkt dafür hat er verpasst. Dass zwei Kandidaten für
ein Amt - zumal so honorige - zur Verfügung stehen, ist grundsätzlich
gut und gehört zum Wesen der Demokratie. Die Umstände sind leider
unglücklich. Für fast alle.
Köhler beweist Mut zum Risiko, die Wiederwahl ist ungewiss. Mit der
jüngsten Klage über Banken-Monster hatte er sich eigentlich der SPD
etwas angedient. Dass er sein Ja ausgerechnet an einem kirchlichen
Feiertag in vielen Bundesländern verkündete, wirkt befremdlich.

Originaltext: Westfalenpost
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Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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