MdB Ulla Jelpke:  Jetzt gehören alle Anti-Terror-Pakete auf den Prüfstand!
Geschrieben am 23-05-2006 |   
 
    Berlin (ots) - Das Bundesverfassungsgericht hat die  Rasterfahndung, mit der im Herbst 2001 so genannte islamistische  Schläfer aufgespürt werden sollten, für verfassungswidrig erklärt.  Betroffen waren damals alle aus islamisch geprägten Staaten  stammenden Sudenten und Hochschulabsolventen im Alter von 18 bis 40  Jahren. Derartige Eingriffe in das Grundrecht auf informationelle  Selbstbestimmung setzten "eine konkrete Gefahr für hochrangige  Rechtsgüter" voraus, und nicht bloß eine allgemeine Bedrohungslage,  urteilten die Richter. Hierzu erklärt die innenpolitische Sprecherin  der Fraktion DIE LINKE., Ulla Jelpke:
     Mit der heute bekannt gewordenen Entscheidung ist nach dem  Luftsicherheitsgesetz eine weitere Maßnahme der Bundesregierung im so genannten Krieg gegen den Terror für verfassungswidrig erklärt  worden. Damit wird immer deutlicher, dass die größte Gefahr für die  Grundrechte nicht von angeblichen Islamisten ausgeht, sondern von den staatlichen Antiterror-Maßnahmen selbst.
     Mit der Rasterfahndung hat die Bundesregierung Einwohner  islamischen Glaubens kurzerhand des Grundrechts auf informationelle  Selbstbestimmung beraubt. Darüber hinaus hat sie dazu beitragen,  Vorurteile gegen Moslems hervorzurufen oder zu bestätigen. Und all  das auf der Grundlage vager Mutmaßungen.
     Es ist gut, dass das Verfassungsgericht diesen Grundrechtsbruch  nun verurteilt hat. Bedauerlich ist es, dass die Betroffenen quasi  fünf Jahre lang in einem Zustand der Rechtsunsicherheit leben  mussten.
     Innenminister Wolfgang Schäuble sollte nun nicht voreilig ein  Ergänzungsgesetz zur Terror-Bekämpfung auf den Tisch legen, wie er es gestern bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes  angekündigt hat. Stattdessen gehören erst einmal die bisherigen  Antiterror-Pakete auf den Prüfstand. Diese greifen im Namen der  Sicherheit immer tiefer in die Freiheitsrechte von Bürgern ein.  Polizei und Geheimdienste kooperieren immer enger miteinander.  Konkrete Gefährdungserkenntnisse, wie sie das Verfassungsgericht zur  Voraussetzung von Eingriffen in die Grundrechte gemacht hat, kann die Bundesregierung aber auch heute nicht vorweisen.
     Damit bestätigt sich mein Verdacht, dass der angebliche Kampf  gegen den Terror vor allem dazu dient, den Sicherheits- und  Überwachungsapparat auszubauen und das Schnüffelinteresse der  Behörden zu bedienen.
  Originaltext:         Die Linke.PDS Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2
  DIE LINKE. Fraktion im Bundestag Hendrik Thalheim Tel.:  030/22752800 Mobil: 0172/3914261 Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  13803
  
weitere Artikel: 
- Krings/Kampeter: China muss Geistiges Eigentum besser schützen    Berlin (ots) - Anlässlich des Chinabesuchs von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel erklären die beiden Koordinatoren des Gesprächskreises  "Geistiges Eigentum im Digitalen Zeitalter" der  CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Günter Krings MdB, und Steffen  Kampeter MdB:     Die Bundeskanzlerin hat bei Ihrer China-Visite den Wert des  Geistigen Eigentums deutlich hervorgehoben und zu einem Schwerpunkt  ihrer Gespräche mit der chinesischen Regierung gemacht. Damit zeigt  sich, wie wichtig der Bundesregierung der Schutz Geistigen Eigentums  ist und welchen mehr...
 
  
- amnesty international Jahresbericht 2006 / Ein verbindliches Bekenntnis zu den Menschenrechten - der Weg zu mehr menschlicher Sicherheit    Berlin (ots) -      - Querverweis: Die Pressemitteilung zum Jahresbericht liegt in       der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter      http://www.presseportal.de/dokumente.html      abrufbar -      "Menschliche Sicherheit lässt sich nur erreichen, wenn die Menschenrechte Grundlage allen staatlichen Handelns werden. Das Jahr 2005 hat gezeigt, dass immer mehr internationale und nationale Gremien sowie Regierungen, diese Auffassung teilen - auch wenn es um den Menschenrechtsschutz bei 'Antiterror-Maßnahmen' geht", sagte Barbara mehr...
 
  
- Franz Müntefering: Unternehmen nicht weiter entlasten    Hamburg (ots) - Vizekanzler Franz Müntefering hat sich dagegen ausgesprochen, bei der geplanten Reform der Unternehmenssteuern die Betriebe zu entlasten. "Das Ganze soll kein Steuersenkungsprogramm für Unternehmen sein", sagt er in einem Interview mit der ZEIT. "Wir haben kein Geld übrig."     Müntefering betont, die SPD wolle das Tempo der Reformen auch nach dem Wechsel an der Parteispitze nicht ändern: "Wir machen, was wir uns vorgenommen haben, und brauchen uns in der SPD nicht jeden Tag neu darüber zu unterhalten." Die Sozialdemokraten dürften mehr...
 
  
- Widmann-Mauz: Große Koalition reagiert auf Anliegen der Ärzteschaft    Berlin (ots) - Anlässlich des heute beginnenden 109. Ärztetages in Magdeburg erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gesundheit der  CDU/CSU-Bundestagsfraktion und gesundheitspolitische Sprecherin,  Annette Widmann-Mauz MdB:     Mit dem Vertragsarztrechtsänderungsgesetz reagiert die Große  Koalition auf Forderungen des 107. Ärztetages, in denen eine  Liberalisierung und Flexibilisierung des Berufsrechts gefordert  wurde. Der Gesetzentwurf, den das Bundeskabinett am kommenden  Mittwoch verabschieden will, sieht Erleichterungen für die Gründung mehr...
 
  
- BND-Präsident kündigt schärfere Führung des Geheimdienstes an    Hamburg (ots) - Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Ernst Uhrlau, hat nach den Bespitzelungsaktionen gegen Journalisten angekündigt, Observationen durch den Geheimdienst künftig genauer zu kontrollieren.       "Nach den bisherigen Erfahrungen ist für mich klar: Ich muss durch Führung sicherstellen, dass es in Zukunft im BND keine unzulässige Abschottung mehr gibt. Denn schließlich muss ich als Präsident mit meiner Person für Fehlentwicklungen gerade stehen", sagt Uhrlau der ZEIT.     Offenbar haben nach dem geheimen Bericht des Sonderermittlers mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |