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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Köhler

Geschrieben am 19-05-2008

Mainz (ots) - Die SPD bietet ein konfuses Bild.
Bundesaußenminister Steinmeier will den Dalai Lama nicht empfangen,
seine Parteifreundin Heidemarie Wieczorek-Zeul dagegen will und tut
es. Der Parteivorsitzende Beck hat von letzterem angeblich nichts
gewusst und ist deswegen sauer. In der Bundespräsidenten-Frage setzt
sich das Chaos fort. Die Parteispitze erklärt zunächst, man werde
keinen eigenen Kandidaten gegen Köhler ins Rennen schicken. Daraufhin
murren einige Genossen, und schon ist wieder alles offen. Sodann
redet die SPD mit Gesine Schwan, aber nur inoffiziell. Sie würde es
wohl machen, lässt die durchblicken, aber eigentlich müsste sie
offiziell gefragt werden. Derweil meint die SPD-Spitze, erstmal müsse
sich Köhler erklären. Man stelle sich vor: Köhler sagt Ja, und dann
sagt die SPD: Mit Dir auf keinen Fall. Vielleicht mit Frau Schwan.
Oder auch nicht. Eine Farce. Das Ausloten der Frage, wer für das Amt
des Bundespräsidenten kandidieren kann und soll, ist heikel. Da
bräuchte es Fingerspitzengefühl. Die SPD würde schon gerne
vorpreschen - nicht zuletzt, um Aufwind zu bekommen für die
Bundestagswahl. Andererseits sähen es viele Sozialdemokraten gar
nicht gern, wenn ein eigener Kandidat/eine eigene Kandidatin mit
Stimmen der Linkspartei zum Zuge käme. Und sollten gar Voten von
Rechtsextremisten in der Bundesversammlung den Ausschlag geben - es
wäre eine Katastrophe. Köhler ist nicht nur ein populärer, sondern
auch ein guter Präsident. Das heißt nicht, dass in jedem Fall auf
Gegenkandidaten verzichtet werden müsste. Wenn die SPD Köhler nicht
will, soll sie Farbe bekennen, damit dann über Optionen vernünftig
diskutiert werden kann. Was gegenwärtig stattfindet, ist aber keine
Diskussion, sondern Palaver, des Präsidentenamtes unwürdig.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Christin Wiens
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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