Der Tagesspiegel: Kolumbiens Vizepräsident kritisiert Europas fehlendes Engagement im Anti-Drogen-Kampf
Geschrieben am 22-05-2006 |   
 
    Berlin (ots) - Mit deutlichen Worten hat Kolumbiens Vizepräsident  Francisco Santos  Europa fehlendes Engagement im Anti-Drogen-Kampf  seines Landes vorgeworfen. Den Europäern fehle "das Verständnis von  ihrer Mitverantwortung für die tödlichen Folgen des Kokaanbaus",  sagte Santos dem Tagesspiegel in Bogota. "Drogen sind ein integraler  Bestandteil des Konflikts", führte Santos aus, "ohne Drogen keine  Guerilla und keine Paramilitärs."Mit ihrem Kokainkonsum finanzierten  Europäer letztlich "die Landminen, Entführungen und Vertreibungen -  den ganzen Horror hierzulande". Santos forderte Europa zu einer  anderen Politik auf: "Europa könnte und müsste viel mehr tun", sagte  Santos. "Gegen den Drogenkonsum bei sich, und im Kampf gegen den  Kokaanbau und -Handel bei uns." Die beste Hilfe aber wäre "eine  Öffnung der Märkte für legale Produkte aus Kolumbien und die  Streichung der Riesensubventionen für EU-Landwirte".
     Kurz vor der Präsidentschaftwahl am kommenden Sonntag, den 28.  Mai, stellte Santos im Tagesspiegel-Interview die Erfolge der  Regierung Uribe heraus: "Wir hatten einst einen sehr schwachen Staat  - den haben wir erheblich gestärkt. Wir haben die Zahl der jährlichen Morde von 20.000 auf unter 10.000 gedrückt. Bei den Entführungen  haben wir einen ganz ähnlichen Trend."  Gleichzeitig räumte er aber  ein: "Es bleibt viel zu tun". Sollte Uribe am 28. Mai wiedergewählt  werden, werde er sich weiter darum bemühen müssen, das staatliche  Gewaltmonopol wieder herzustellen.  "Noch immer gibt es für die  Polizei No-go-Areas. Vor allem in einigen Dschungelregionen und  ländlichen Gebieten, wo die linke Guerilla sitzt und der Drogenanbau  und -handel zu Hause sind, ist der Staat weniger präsent als er es  sein sollte."
     Kritikern des Friedensprozesses mit den rechten Paramilitärs hielt er entgegen, "dass wir 32.000 Leute weniger haben, die andere  umbringen. Dass wir 16.000 Waffen eingesammelt haben, mehr als in  jedem anderen Friedensprozess weltweit. Dass die Führer der illegalen Gruppen der Justiz überstellt wurden." Das habe es nie zuvor gegeben  - "nicht in Kolumbien, nicht in Lateinamerika, nicht in der Welt".  Santos: "Damit schlagen wir eine neue Seite des internationalen  Rechts auf, eine neue Seite im Geschichtsbuch der Friedensfindung."  Und er fügte hinzu: "Sicher würden einige gern ein paar Paras in  heißem Wasser kochen, aber Friedensverhandlungen sind ein Geben und  Nehmen."
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