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stern.de: Dalai Lama fordert für Tibeter keine Unabhängigkeit von China, aber "echte Autonomie"

Geschrieben am 08-05-2008

Hamburg (ots) - Keine Unabhängigkeit von China, aber "echte
Autonomie" sei das Ziel der Tibeter, erklärte der Dalai Lama vor
seinem Deutschlandbesuch kommende Woche im Interview mit stern.de,
dem Online-Portal der Hamburger Zeitschrift stern. Der
Autonomieanspruch gelte allerdings nicht nur für die zwei Millionen
seiner Landsleute in der chinesischen Provinz Tibet, sondern auch für
die vier Millionen Tibeter in Nachbarprovinzen, von denen weite Teile
vor der chinesischen Annexion 1951 zu Tibet gehörten.

"Wäre unser Anliegen wirklich Unabhängigkeit, dann würden wir uns
auf die heutige Provinz 'autonomes Tibet' beschränken, wo zwei
Millionen Tibeter die Mehrheit sind. Doch was wir wollen ist vor
allem kulturelle Autonomie, und da können wir die Millionen Tibeter
in vier angrenzenden chinesischen Provinzen nicht außer Acht lassen",
sagte das religiöse Oberhaupt der Tibeter dem stern. Die chinesische
Verfassung sehe solche eine Autonomie für zusammenhängende Gebiete
von Minderheiten vor, sie sei bisher nur nicht verwirklicht worden.

Er erkenne an, so der Dalai Lama im Interview mit stern.de, dass
die Chinesen die materielle Lage der Tibeter, beispielsweise mit
Schulen, Krankenhäusern und Elektrizität, verbessert hätten. Aber für
Erziehung und Ausbildung sei nicht genug getan worden. Tibetisch
müsse an den Schulen als erste Sprache unterrichtet werden, nicht nur
als zweite.

Dass China ihn als "Wolf in Mönchsrobe" bezeichne, sei
unbedeutend, sagte der Dalai Lama zu stern.de. "Ich wurde und werde
dämonisiert, und was ist der Erfolg? Der Dalai Lama hat andere
Dämonen geschaffen, überall auf der Welt. Auch Ihre deutsche
Kanzlerin zum Beispiel ist jetzt eine Spielverderberin." Er selbst
habe wiederholt betont, dass er weder zum Olympia-Boykott aufrufe
und als Buddhist auch jede Gewalt ablehne.

Seinen Erfolg als Pop-Star der Spiritualität könne er nicht
erklären, sagte der Dalai Lama, dessen Veranstaltungen kommende Woche
in Deutschland seit langem ausverkauft sind. Und fügte an: "Überall,
wo ich hingehe, behandle ich die Menschen wie Brüder und Schwestern."
Er sei kein Heiliger, kein göttliches Wesen, "ich bin ein
buddhistischer Mönch". Bei seinen öffentlichen Auftritten befasse er
sich vor allem mit nicht-religiösen Werten. "Würde ich immer und
überall von Buddha und dem buddhistischen Glauben reden, könnte ich
nur einen geringen Teil der Menschen erreichen."

Das ganze Interview lesen Sie unter www.stern.de/dalailama

Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21391
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21391.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: stern-Redakteur Peter Meroth 040-3703-3595


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