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Westfalenpost: Der Politiker-Kritiker

Geschrieben am 04-05-2008

Hagen (ots) - Die Parteien können es einfach nicht...
Von Bodo Zapp
Man kennt das: Zuschauer haben vom Fußball mehr Ahnung als der
Trainer. Rezensenten halten sich für bessere Schreiber als die
Roman-Autoren. Und Politiker machen fast alles falsch, sagen
Außenstehende. Wenn die ihre Meinung mit starken Worten vertreten und
zudem als Wissende gelten, finden ihre Thesen weithin Beachtung. Hans
Herbert von Arnim, Zusatzname: Parteienkritiker, ist der
prominenteste und verlässlichste der Dauer-Angreifer.
Seine Attacke, "Wir haben keine echte Demokratie mehr", ist nicht
neu, aber immer wieder gut für Schlagzeilen. Das Volk habe nichts zu
sagen, die Republik werde von der politischen Klasse beherrscht, und
zwar aus Eigennutz: Mit dieser zur Politikverdrossenheit beitragenden
Grundübel-Formel lebt der Staatsrechtler und Vielschreiber recht
einträglich. Egal, ob er vor dem "Europa-Komplott" warnt, übermäßige
Parteienfinanzierung oder Nebeneinkünfte der Abgeordneten anprangert:
Es ist viel faul im Staate, sagt von Arnim. Volkes Stimme sagt oft
Ähnliches. Wirklich überzeugende Verbesserungsvorschläge bleiben in
der Regel aus.
Mehr Volksentscheide? Ob dabei die manchmal unbequemen Wahrheiten
gewinnen würden, erscheint zumindest fraglich. Mehr Direktwahlen? Die
populäreren, fernsehtauglicheren Kandidaten müssen nicht die besseren
sein. Wählt Eure Lieblinge, nach dem Motto "Jauch for Präsident"? Mit
den "klassisch" gewählten Bundespräsidenten sind wir bisher
eigentlich nicht schlecht gefahren.
Politik besser machen, das ist gut. Politik nur schlecht machen, ist
billig. Aber Talkshow-Einladungen sind gewiss.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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