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Der Tagesspiegel: Koalition plant Verbot heimlicher Vaterschaftstests

Geschrieben am 15-04-2008

Berlin (ots) - Heimliche Vaterschaftstests sollen künftig verboten
sein. Nach Informationen des Berliner "Tagesspiegel"
(Mittwochsausgabe) ist das Verbot in den Eckpunkten zum
Gendiagnostikgesetz enthalten, die am heutigen Mittwoch im Kabinett
beschlossen werden sollen.

"Genetische Untersuchungen zur Feststellung der Abstammung eines
Kindes sind nur dann zulässig, wenn die Personen, von denen eine
genetische Probe untersucht werden soll, in die Untersuchung
eingewilligt haben", heißt es wörtlich. Für solche Daten sei dasselbe
"hohe Schutzniveau" erforderlich wie für andere Gentests. Bei
Säuglingen und Kleinkindern dürfe es Ausnahmen geben, wenn es um den
"Familiennutzen" geht. Ob das Verbot als Straftat oder als
Ordnungswidrigkeit eingestuft und wie es sanktioniert wird, war
umstritten. Dies solle dem Parlament überlassen bleiben, hieß es am
Dienstag aus den zuständigen Ministerien.

Für ein strafbewehrtes Verbot hatte sich in der Vergangenheit
Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) stark gemacht. Union und FDP
hatten in der Vergangenheit dagegen kritisiert, heimliche Tests
dienten dem Familienfrieden und müssten erlaubt bleiben. Die Regelung
könnte zudem das geschäftliche Ende für viele Labors bedeuten, die
private Gutachten für 150 bis 200 Euro anbieten. "Zytogenetische oder
molekulargenetische Tests dürfen nur von Personen oder Einrichtungen
vorgenommen werden, die dafür zertifiziert oder akkreditiert worden
sind", heißt es in dem Koalitionspapier.
Heimliche Tests waren bislang vor Gericht nicht verwertbar, aber
nicht explizit verboten. Seit 1. April können Männer ein Gutachten
gerichtlich gegen den Willen der Frau erzwingen und auch bei einem
negativen Test entscheiden, ob sie für das Kind sorgen wollen.
Dennoch entscheiden sich viele Väter zuvor für einen heimlichen Test.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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