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Kölner Stadt-Anzeiger: Zwei-Klassen-Medizin erstmals wissenschaftlich belegt Studie der Universität Köln: Kassenpatienten warten dreimal länger auf Facharzttermine als Privatversicherte Lauterbach: Nu

Geschrieben am 31-03-2008

Köln (ots) - Kassenpatienten müssen im Durchschnitt dreimal so
lange auf
einen Termin beim Facharzt warten wie privat Krankenversicherte. Das
berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe) unter
Berufung auf eine Studie der Universität zu Köln. Diese belegt
unterschiedliche Wartezeiten von bis zu einem Monat. "Wir können mit
der Studie erstmals wissenschaftlich fundiert zeigen, was bisher nur
vermutet werden konnte, von Ärzteseite aber abgestritten wird: dass
Kassenpatienten sich bei der Terminvergabe in Facharztpraxen hinten
anstellen müssen", sagte der kommissarische Leiter des Instituts für
Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie, Markus Lüngen, der
Zeitung. Für die Untersuchung hatten wissenschaftliche Mitarbeiter
des Instituts im Frühjahr 2006 insgesamt 189 niedergelassene
Facharztpraxen im Raum Köln/ Bonn/Leverkusen kontaktiert. Telefonisch
gaben sich die Tester entweder als Kassen-
oder als Privatpatienten zu erkennen gaben und baten um eine von fünf
ausgewählten Untersuchungen: einen Allergie- und Lungenfunktionstest,
eine Augenuntersuchung (Pupillenerweiterung), eine Magenspiegelung,
einen Hörtest oder eine Magnetresonanztomographie des Knies. Gezählt
wurden die Werktage, die zwischen dem Anruf und dem vergebenen Termin
lagen. Der größte Unterschied in absoluten Zahlen ergab sich für die
Magenspiegelung, auf die Privatpatienten im Durchschnitt 11,9
Werktage, Kassenpatienten 36,7 Werktage warten mussten. Am geringsten
fiel der Unterschied bei den Hörtests aus, die bei Kassenpatienten
nach 6,8 Tagen durchgeführt wurden, während Privatversicherte bereits
2,2 Tage nach dem Telefonanruf in die Praxen gebeten wurden.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach äußerte die Vermutung,
dass Privatpatienten neben einem früheren Termin auch eine bessere
ärztliche Versorgung erhielten als Kassenpatienten. "Das ist nur die
Spitze des Eisbergs eines Zwei-Klassen-Systems in der medizinischen
Versorgung", sagte Lauterbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Zudem
dürften die Unterschiede in der Terminvergabe in Regionen mit zu
wenigen Fachärzten nach Lauterbachs Vermutung noch deutlicher
ausfallen als in der Region Köln-Bonn-Leverkusen.
Diese sei mit Arztpraxen der untersuchten Fachrichtungen
überversorgt.

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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