Lausitzer Rundschau: Zu Bulgarien, Rumänien und die EU / Zwei Signale
Geschrieben am 16-05-2006 |   
 
    Cottbus (ots) - Bulgarien und Rumänien werden am 1. Januar 2007  Teil der Europäischen Union - daran gibt es im Grunde keinen  berechtigten Zweifel. Denn der Beitritt beider Länder zur  Europäischen Staatengemeinschaft ist ja längst beschlossene Sache:  Die entsprechenden Verträge wurden bereits am 25. April 2005 in  Luxemburg unterzeichnet - und dass Verträge einzuhalten sind, ist  einer der elementaren Rechtsgrundsätze, auf denen Europa aufgebaut  ist. Theoretisch lassen die Vereinbarungen zwar die Verschiebung des  Beitritts um ein Jahr zu, falls die dafür notwendigen Voraussetzungen nicht erfüllt sind. In der Praxis aber verbietet sich eine solche  Entscheidung - zum einen würde sie von weiten Teilen der  Bevölkerungen Bulgariens und Rumäniens als Demütigung empfunden. Zum  anderen würde sie genau jene Reformkräfte erheblich schwächen, die  unter schwierigen Bedingungen daran arbeiten, ihre Länder  europatauglich zu machen. Ob unter solchen Umständen innerhalb eines  Jahres gravierende Verbesserungen erreicht werden könnten, ist mehr  als fraglich. Und doch hat die EU-Kommission gestern - für viele überraschend - die Frage des Beitrittszeitpunktes weiter offen gelassen. Diese  Entscheidung mag für Rumänien und Bulgarien unbefriedigend sein,  nachvollziehbar ist sie allemal. Denn der Kommission geht es offenbar darum, zwei Signale zu senden. Zum einen sollen die  Beitrittskandidaten - hier dürfte es in erster Linie um Bulgarien  gehen - dazu veranlasst werden, das Reformtempo noch einmal zu  erhöhen. Zum anderen aber kommt die Kommission der Stimmung in den  alten EU-Ländern, speziell in Deutschland, entgegen, wo es - nicht  nur unter konservativen Politikern, sondern auch in wesentlichen  Teilen der Bevölkerung - erhebliche Vorbehalte gegen den Beitritt der Balkan-Staaten gibt. Das wird übrigens auch in Rumänien und Bulgarien registriert - in  beiden Ländern hält man viel von den Deutschen und ist enttäuscht,  dass diese große Sympathie auf so wenig Gegenliebe trifft. Und man  findet auch, dass die eigenen Anstrengungen auf dem Weg in die EU zu  wenig gewürdigt werden. In der Tat ist es beeindruckend, was  insbesondere Rumänien in kürzester Zeit erreicht hat. Von vergangenem Oktober bis heute konnten die wichtigsten Kritikpunkte der EU von  vierzehn auf nur noch vier reduziert werden. Ein deutlicher Beleg für die positiven Veränderungen, die der Beitrittsprozess bereits bewirkt hat. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dieser Prozess nach einem  Beitritt am 1. Januar 2007 ins Stocken geraten wird. Wahrscheinlich  ist eher das Gegenteil.
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