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Kölnische Rundschau: Kommentar Merkel/Israel

Geschrieben am 18-03-2008

Köln (ots) - Zusagen

SANDRO SCHMIDT zu
Merkels Knesset-Rede

Bundeskanzlerin Angela Mer
kel hat vor der Knesset an
ders als etwa Bundespräsident
Johannes Rau im Jahr 2000
keine emotionale, bewegende
Rede gehalten, sondern eine
eher von der Ratio geprägte. In
weiten Teilen beschäftigte sie
sich mit Tagespolitik. Das mag
daran liegen, dass sie nicht
mehr als Zeitzeuge den Zivilisa
tionsbruch in Nazi-Deutsch
land erlebt hat. Auch deswegen
geriet wohl das Anliegen, die
Erinnerung über den Generati
onswechsel hinweg wachzuhal
ten, zum wichtigen Thema. Da
bei gelangen ihr einige bemer
kenswerte Sätze. "Menschlich
keit erwächst aus der Verant
wortung für die Vergangen
heit." Und: "Erinnern muss sich
immer neu bewähren. Aus Ge
danken müssen Worte werden
und aus Worten Taten."

Ungeahnte Konsequenzen
könnten - zu Ende gedacht -
aus solchen Bemerkungen fol
gen, nimmt man die prekäre Si
cherheitslage Israels und das
von beiden Seiten angeschnit
tene Thema der Bedrohung
durch den Iran. Dass die Exis
tenz Israels zur deutschen
Staatsdoktrin gehört, haben
bereits Kanzler und Bundesprä
sidenten vor Merkel stets be
tont. Dass "die Sicherheit Isra
els für mich als deutsche Bun
deskanzlerin nie verhandelbar"
ist, deutet ein viel weiter rei
chendes Verständnis an.

Angela Merkel hat sich, wie
es sich vor der Volksvertre
tung des jüdischen Staates ge
bührt, vor den Opfern der Shoa
verneigt und ihrer Scham über
die moralische Katastrophe in
der deutschen Geschichte Aus
druck verliehen. Darüber hi
naus aber hat sie während ihrer
Visite die Bundesrepublik
bündnispolitisch viel näher und
einseitiger an die Seite Israels
gerückt als je ein Kanzler zuvor.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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