NABU: Planungsbeschleunigungsgesetz beschneidet Bürgerrechte massiv
Geschrieben am 16-05-2006 |   
 
    Berlin (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat die Pläne der  Bundesregierung zur Beschleunigung von Bauvorhaben für  Infrastrukturprojekte erneut scharf kritisiert.  Der  Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages berät am morgigen  Mittwoch über ein entsprechendes Gesetz. Der Bau von Straßen,  Schienenwegen, Wasserstraßen und Flugplätzen soll künftig schneller  auf den Weg gebracht werden. Der Gesetzentwurf sieht jedoch eine  massive Einschränkung der Rechte insbesondere von Betroffenen und  Verbänden vor.  Bislang wurden die Verbände von der zuständigen  Behörde schriftlich über Bauprojekte in der Region informiert. Das  ist künftig vom Gesetzgeber nicht mehr vorgesehen.
     "Die Erfahrung hat gezeigt, dass gerade die verstärkte Beteiligung von Betroffenen und Verbänden bei der Planung von  Infrastrukturprojekten Nachteile für Anwohner und Umwelt im Vorfeld  erheblich verringert", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.  Konflikte konnten frühzeitig ausgeräumt werden, wodurch  Gerichtsverfahren hinfällig wurden. "Der Gesetzgeber sollte in dem  unentgeltlich von Verbänden eingebrachten Fachwissen eine Chance für  Planungen sehen, statt ihnen weitere Steine in den Weg zu legen", so  Miller. Die lange Dauer von Planungsverfahren hänge in erster Linie  nicht von Einsprüchen durch Betroffene und Verbände ab, sondern von  knappen Geldern und Unkenntnis bei Straßenplanern über rechtliche  Vorschriften. Ein Blick auf die derzeitigen Fernstraßenprojekte  zeige, dass die Zahl von verzögerten Vorhaben überschätzt werde. Der  aufwändige und  teure Klageweg werde von Naturschützern immer nur  dann beschritten, wenn im Planungsprozess grobe Fehler unterlaufen.
     Die aktuelle Baupolitik der Bundesregierung sei angesichts des  gewaltigen Haushaltslochs und des zu erwartenden deutlichen  Demografiewandels ohnehin kurzsichtig. "Die Bundesregierung sollte  lieber in die Instandhaltung des dichten, aber teilweise maroden  Straßennetzes und in den Ausbau des öffentlichen Nah- und  Fernverkehrs investieren. Statt dessen wird ungebremst auf den Neubau von Autobahnen gedrängt und es sollen Bundesmittel für den Nahverkehr gekürzt werden", so Miller.
     Die ausführliche Stellungnahme des NABU zum Gesetzesentwurf ist im Internet zu finden unter www.NABU.de/Verkehr.
  Originaltext:         NABU Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6347.rss2
  Für Rückfragen: Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel.  030-284984-28
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