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Wiesbadener Kurier: Kommentar zu Gabriel/Alleinflüge

Geschrieben am 12-03-2008

Wiesbaden (ots) - Das war eine besondere Urlaubsunterbrechung.
Teuer für den Steuerzahler und peinlich für den Umweltminister. Ob
Sigmar Gabriel beim Mallorca-Trip mit der Bundeswehr die Regeln
eingehalten hat, bleibt im Wortsinne fragwürdig.
Als Vorbild in Sachen Umweltbewusstsein ist der vollmundige
Klimaschützer jedenfalls nicht mehr zu gebrauchen.
Gabriel mag noch geltend machen, dass er für die eilends einberufene
Kabinettssitzung im letzten Sommer die Flugbereitschaft rufen musste,
um rechtzeitig von seinem Ferienort nach Berlin zu kommen. Die zweite
Inanspruchnahme der Bundeswehr zum Rücktransport nach Mallorca dürfte
indes angesichts zahlreicher Charter- und Linienverbindungen kaum zu
begründen sein. Damit hätte der Minister klar gegen die Richtlinien
verstoßen, die den teuren Bundeswehreinsatz nur bei erstens wichtigen
Amtsgeschäften und zweitens Fehlen einer alternativen
Reisemöglichkeit vorsehen.
Zahlt Gabriel nun einen Teil der Kosten von angeblich 50 000 Euro
zurück?
Wohl kaum, denn er kann sich als beleidigte Unschuld auf viele andere
Kollegen berufen. Anders als Polens Premier Donald Tusk, der jetzt
mit einer Linienmaschine zum USA-Besuch flog, haben hierzulande mit
der exzessiven Nutzung der "Bundes-Airlines" schon Spitzenpolitiker
jedweder Couleur Schlagzeilen gemacht. Dazu gehörten Rudolf
Scharping, Hans Eichel, Rita Süßmuth und, jawohl, eine andere
Umweltministerin, Angela Merkel, die in Bonner Zeiten gern mit der
Bundeswehr heim in den Osten flog. Politiker aus konkurrierenden
Parteien sollten sich daher hüten, den ersten Stein auf Umweltsünder
Gabriel zu werfen. Aber wir Steuerzahler dürfen das!

Originaltext: Wiesbadener Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64428
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Pressekontakt:
Wiesbadener Kurier
crossmedia@vrm.de


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