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Allg. Zeitung Mainz: Nicht zum ersten Mal (Kommentar zu Sigmar Gabriel)

Geschrieben am 12-03-2008

Mainz (ots) - Wäre Sigmar Gabriel nicht ausgerechnet
Bundesumweltminister, die Aufregung über die Benutzung einer
Bundeswehrmaschine würde sich in Grenzen halten.
Denn er ist beileibe nicht der Einzige, der sich der schicken
Maschinen der Bundesluftwaffe bedient, und ob es bei den anderen
Passagieren umweltverträglicher und kostenbewusster zugeht, ist noch
sehr die Frage.
Doch von einem Umweltminister erwartet man eben weit mehr als von
jedem anderen Kabinettsmitglied, dass er in Sachen Umwelt Vorbild
ist. Er muss zwar nicht gerade mit dem Fahrrad zu seinen Terminen
fahren, aber klare Signale, dass er selbst ernst nimmt und ein Stück
weit auch lebt, was er politisch so energisch propagiert, wären schon
angebracht. Statt dessen ist Sigmar Gabriel einfach nur trotzig,
beleidigt und füttert die hämische Debatte mit Argumenten, die seinen
Kritikern noch mehr Wasser auf ihre Mühlen geben. Das fällt ihnen
umso leichter, als Gabriel so etwas ja nicht zum ersten Mal gemacht
hat. Wer beansprucht, Vorbild zu sein und dies zum Beispiel damit
belegen will, dass er Bus fährt, darf sich eben nicht dabei erwischen
lassen, dass an der Endhaltestelle der dicke Dienstwagen mit
Chauffeur steht. Sigmar Gabriel will in seinem Leben noch etwas
anderes werden als Bundesumweltminister, daran lässt er keinen
Zweifel. Blickt man auf das verfügbare Führungspersonal der SPD, so
wird schnell klar, dass er zwar zur überschaubaren Riege der Begabten
gehört, aber dass es ihm immer wieder ganz erheblich an
Fingerspitzengefühl mangelt. Statt die beleidigte Leberwurst zu
spielen, wäre es gescheiter, ganz schnell und öffentlich Besserung zu
geloben.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Christian Albers
crossmedia@vrm.de


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