(Registrieren)

LVZ: Schönbohm warnt Union: Gewinne bei der Laufkundschaft dürfen nicht zu Lasten der Stammkundschaft gehen / Keine weiteren Zugeständnisse in der Koalition

Geschrieben am 27-02-2008

Leipzig (ots) - Jörg Schönbohm, einer der konservativen Wortführer
der Union und Innenminister Brandenburgs, sorgt sich, auch angesichts
der neuen Bündnisdebatten, um die Bindewirkung der Union gegenüber
ihrer Stamm-Anhängerschaft. In einem Interview mit der "Volkszeitung"
(Mittwoch-Ausgabe) warnte er die Union zugleich vor weiteren
Zugeständnissen in der großen Koalition gegenüber der SPD. "Das
Konfliktpotenzial in der Koalition wird zunehmen, weil die SPD weiter
nach links geht und die CDU dem nicht folgen kann - die CDU hat sich
schon jetzt von Positionen aus dem Bundestagswahlkampf entfernt, mehr
geht nicht", sagte Schönbohm.

"Die Union muss darauf achten, dass wir die Stammkundschaft halten
und neue Laufkundschaft hinzugewinnen", mahnte Schönbohm. "Wenn wir
Laufkundschaft gewinnen und die Stammkundschaft geht, dann haben wir
nichts gewonnen." Über dieses Dilemma müsse in den jeweiligen
Landesverbänden entschieden werden. "Es gibt in der CDU auch
Mitglieder und Wähler, die Sorge haben, dass die CDU einen Teil ihrer
Identität verliert. Schon jetzt gehen viele Wähler nicht mehr zur
Wahl, die sich früher einmal für uns entschieden haben."

Eine Regierungsbeteiligung der Grünen an der Seite der Union auf
Landesebene sei für ihn "grundsätzlich denkbar". Die Grünen hätten
sich entwickelt. "Auf Ebene der Bundespolitik stellt sich die Frage
einer Jamaika-Koalition nicht", so Schönbohm. Dafür gebe es "im
Augenblick keine Notwendigkeit". Bei der Bundestagswahl 2009 wolle
die Union "eine Mehrheit bekommen, um gemeinsam mit der FDP zu
regieren". An diesem Ziel sollte die Union festhalten. "Alles andere
muss man 2009 nach der Bundestagswahl klären."

Schönbohm betonte zugleich, dass er im Augenblick keine Gefahr für
eine neue demokratische Parteibildung rechts von der Union nach dem
Vorbild der Linkspartei am Rand der SPD sehe. "Viele meinen ja,
nachdem die Linkspartei Erfolg gehabt hätte, könnte man das im
rechtskonservativen Bereich wiederholen. Das sehe ich aber nicht.
Noch hat die CDU diese Bindungskräfte." Entscheidend für die Union
bei der Bundestagswahl sei, wie die CSU in Bayern, die CDU in
Baden-Württemberg und in Hessen abschneide. "Die bringen für uns das
schwerste Pfund auf die Waage."

Frau Merkel sei als Parteivorsitzende derzeit ebenso unangefochten
wie als Bundeskanzlerin. Sie verfüge in der Bevölkerung und in der
Partei über hohe Zustimmungsquoten. "Aber es gibt natürlich die
Sorge, dass die CDU in der großen Koalition ihr Profil verlieren
könnte. Da müssen die Landesvorsitzenden, der Generalsekretär und
auch die Bundestagsfraktion einen starken Beitrag zum ureigenen
Unions-Profil leisten. Frau Merkel hat dabei eine zusammenführende
Aufgabe", so Schönbohm.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

122153

weitere Artikel:
  • stern-Umfrage: SPD und Linke verlieren, Union und FDP erholen sich Hamburg (ots) - Der Linksschwenk von SPD-Chef Kurt Beck hat den Höhenflug der SPD in der Wählersympathie gestoppt. In der wöchentlichen Umfrage des Hamburger Magazins stern sowie des Fernsehsenders RTL fielen die Sozialdemokraten im Vergleich zur Vorwoche um 1 Punkt auf 28 Prozent. Auch die Linkspartei gab 1 Punkt ab, sie fiel auf 12 Prozent. Union und FDP erholten sich: CDU/CSU stiegen um 1 Punkt auf 36 Prozent, die FDP kletterte um 1 Punkt auf 10 Prozent. Die Grünen erreichen wie in der Woche zuvor 9 Prozent. Für "sonstige Parteien" mehr...

  • Sarrazin sieht Schwarzarbeit mit gemischten Gefühlen / Zitate aus "Links-Rechts" / N24-Talk am Dienstag, 26.02.2008, 23:30 Uhr Berlin (ots) - Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) sieht Schwarzarbeit mit gemischten Gefühlen und will sie nicht völlig verurteilen. In der N24-Sendung "Links-Rechts" sagte er am Dienstagabend, einerseits sei Beschäftigung ohne Sozialabgaben empörend, allerdings "ehe jetzt einer im 20. Stock sitzt und den ganzen Tag nur fernsieht, bin ich schon fast erleichtert, wenn er ein bisschen schwarz arbeitet." Sarrazin meinte, wenn jemand in dieser Situation "in einer Einfamilienhaussiedlung ein Bad fliest, dann ist immerhin ein Bad mehr...

  • Sarrazin will Diskussion um Speiseplan für Hartz IV-Empfänger beenden / Zitate aus "Links-Rechts" / N24-Talk am Dienstag, 26.02.2008, 23:30 Uhr Berlin (ots) - Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin will die Diskussion um den von ihm aufgestellten Speiseplan für Hartz IV-Empfänger beenden. "Ich habe das wohl falsch eingeschätzt", sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend in der N24-Talksendung "Links-Rechts" und fügte hinzu: "Wenn der Rechner Sarrazin etwas sagt, sieht man auch immer den Senator Sarrazin und den SPD-Mann, insofern war das eine von mir nicht beabsichtigte Kommunikation". Er habe die Ausgaben eines Hartz IV-Empfängers für sich kontrollieren wollen. "Es war richtig, mehr...

  • Deutscher Fachjournalisten-Verband begrüßt Ablehnung des nordrhein-westfälischen Gesetzes zur Online-Durchsuchung durch das Bundesverfassungsgericht Berlin (ots) - Der Deutsche Fachjournalisten-Verband (DFJV) begrüßt die heutige Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes, Online-Durchsuchungen nur unter strengsten Auflagen durchführen zu können. "Das Vorhaben der Online-Durchsuchung war von Anfang an juristisch fragwürdig. Wir begrüßen es daher, dass diesen Plänen heute Einhalt geboten wurde", kommentierte Thomas Dreesen, Vorstand des DFJV, die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts. "Das dieses Jahr in Kraft getretene Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung schränkt die Recherchefreiheit mehr...

  • Union erhebt Anspruch auf Chefsessel bei der KfW Hamburg (ots) - Über die Besetzung des Spitzenpostens bei der umstrittenen Staatsbank KfW nach Ende des Vertrages von Amtsinhaberin und SPD-Mitglied Ingrid Matthäus-Maier Mitte 2009 ist in der Großen Koalition ein Streit ausgebrochen. Wie die ZEIT berichtet, erhebt die Union Anspruch darauf, den Nachfolger zu bestimmen. Die KfW unter Matthäus-Maier war wegen hoher Verluste der Mittelstands-Tochterbank IKB unter Druck geraten. Die IKB hatte sich am US-Immobilienmarkt verspekuliert und muss nun von der Muttergesellschaft mit hohen Summen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht